Es gibt Ereignisse im Leben, die so traurig und dramatisch sind, dass man wie gelähmt ist. Man erstarrt. Vor Angst. Vor Schock. Vor Trauer. Man begreift nicht, was passiert ist. Kommentar von Susanne Huber zu den Anschlägen in Paris.
Es herrscht Ausnahmezustand. So wie jetzt in Paris. Die französische Hauptstadt ist erneut von einer Anschlagsserie, zu der sich der Islamische Staat bekannt hat, heimgesucht worden. Die Menschen sind nervös, ängstlich. Und doch lassen sie sich nicht davon abhalten, hinauszugehen; auch an jene Orte, wo die Anschläge passiert sind. Sie wollen nicht in Starre verharren, sie wollen zusammenrücken und gemeinsam trauern, sie wollen solidarisch sein. Sie wollen sich ihre Freiheit, ihre offene Gesellschaftsstruktur, die der IS mit Gewalt bekämpfen möchte, nicht nehmen lassen. Paris, die Stadt der Liebe, die Modemetropole, die Stadt der Kunst und Kultur. Dabei ist klar, es handelt sich nicht nur um einen Anschlag auf Frankreich, es ist ein Terrorakt gegen Europa und gegen die gesamte westliche Welt.
Warum? Was gegen den Terror tun? Viele Fragen drängen sich auf – und bleiben doch unbeantwortet. Die Politiker haben darauf keine Antworten. Es gibt keine konkreten Pläne. Eine weitere Frage drängt sich auf: Flüchtlinge und Terror – hängt das zusammen? Viele Menschen werden das unweigerlich miteinander verknüpfen. Und auch das wollen die Dschihadisten. Unruhe stiften, die Menschen gegeneinander aufbringen, Angst und Hass schüren. Da ist es angebracht, den Verstand zu gebrauchen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Was ist nun angebracht? Härte? Der Aufbau von Zäunen? Doch eher Menschlichkeit, Offenheit, Toleranz und Respekt, gepaart mit vernünftigen Regeln.