Das Heilige Jahr bleibt erstmals nicht auf Rom beschränkt. In allen Diözesen der Welt werden Heilige Pforten – die sichtbaren Zeichen für ein Heiliges Jahr – geöffnet: In der Diözese Linz wird es zusätzlich zum Mariendom noch vier weitere Kirchen mit Heiliger Pforte geben, in jedem Viertel Oberösterreichs eine.
Ausgabe: 2015/49, Barmherzigkeit, Heilige Pforte, Maria Schmolln
01.12.2015
- Josef Wallner
Barmherzigkeit ist das Lebensthema von Papst Franziskus. Kein Wunder, dass er das Heilige Jahr, das er von 8. Dezember 2015 bis zum Christkönigssonntag 2016 ausgerufen hat, unter das Motto „Barmherzigkeit“ stellt. Der Papst sieht es als vorrangige Aufgabe der Kirche an, für den barmherzigen Gott Werbung zu machen. Dazu dient in einem Heiligen Jahr besonders das traditionelle Symbol der Heiligen Pforte. Wer über eine solche Schwelle geht, zeigt, dass er sich dem Erbarmen Gottes anvertraut und sich zu Christus bekennt, der sich selbst die „Tür zum Leben“ nennt.
Fünf „Pforten-Kirchen“ der Diözese
In Adlwang, Berg bei Rohrbach und Maria Puchheim werden geschmückte Kirchenportale die Heilige Pforte darstellen. In Maria Schmolln und im Mariendom gestaltet man eigene Tore. Ein zweieinhalb Meter hoher Bogen im hinteren Eingangsbereich bildet im Mariendom die Heilige Pforte. Diese besteht aus alten Gotteslob-Liederbüchern, die der Designer Sepp Peiffer aus Meggenhofen anfertigt (die KiZ berichtete). Von dem Torbogen ist es nur ein Schritt zum Weihwasserbecken, wo die Gläubigen zur Tauferneuerung eingeladen werden. „Die Taufe ist der erste Schritt der Barmherzigkeit Gottes“, sagt Dompfarrer Maximilian Strasser. Ein roter Teppich führt weiter bis zur ersten Säule des Kirchenschiffs. Dort wird ein Beichtstuhl stehen. Der Dompfarrer erklärt: „Barmherzigkeit braucht Vergebung und Aufarbeitung von Schuld.“ Ein massives Holzkreuz vor dem Mittelgang beschließt den Weg.
Die Holzpforte von Maria Schmolln
In Maria Schmolln bilden die Türen, die vom Kirchenschiff in die Gnadenkapelle führen, die Heilige Pforte. Eine Konstruktion aus Holzbalken und Pfosten in Bogenform betont zusätzlich die Pforte. „Barmherzigkeit öffnet neue Wege“, betont Bischofsvikar Johann Hintermaier, der den Eröffnungsgottesdienst in Maria Schmolln halten wird. Was immer sich im kommenden Jahr in der Kirche und Pfarre ereignet, wird in Stichworten auf den Holzbalken festgehalten.
Barmherzigkeits-Teppiche
In allen fünf Barmherzigkeits-Kirchen der Diözese werden blaue Teppiche mit der Aufschrift „Barmherzig“ bei den Eingangstoren zu finden sein und unaufdringlich, aber unübersehbar an das Heilige Jahr erinnern. Mit den genannten Gotteshäusern ist auch der Heilig-Jahr- Ablass verbunden. (Die KiZ wird über diese vielen Gläubigen nicht mehr verständliche Form von Versöhnung in einer der kommenden Ausgaben berichten.)
Software zum Jahr der Barmherzigkeit
Das Heilige Jahr findet nicht nur in Gebäuden seinen Niederschlag, sondern die Pastoral in den Pfarren und der ganzen Diözese soll davon geprägt sein, sagt Pastoralamtsdirektor Willi Vieböck. Dazu führt er als Beispiele an: Das Liturgiereferat hat für die Adventzeit einen Bußgottesdienst erarbeitet, der Benediktiner Anselm Grün schreibt in der Fastenzeit in der KiZ eine Reihe über die Werke der Barmherzigkeit und ein Themenheft von „Bibel heute“ wird unter dem Thema „Barmherzigkeit – das Bauchgefühl Gottes“ stehen. Alle diese pastoralen Hilfen, zu denen im Laufe des Jahres noch weitere dazukommen, dienen dem einen Ziel, das Papst Franziskus so zusammengefasst hat: „Im Heiligen Jahr soll man die Wärme der Liebe Gottes spüren können.“
Gottesdienste mit Öffnung der Heiligen Pforte
Am Sonntag, 13. Dezember 2015 wird das Heilige Jahr in der Diözese Linz eröffnet. - Mariendom Linz: 10 Uhr, Diözesanbischof Ludwig Schwarz - Adlwang, 9.30 Uhr, Abt Ambros Ebhart OSB - Maria Puchheim: 9 Uhr, Bischofsvikar Willi Vieböck (10.30 Uhr, Predigt: Bischofsvikar Vieböck) - Maria Schmolln: 10.30 Uhr, Bischofsvikar Johann Hintermaier; 15 Uhr: Segensandacht - Rohrbach – Maria-Trost-Kirche am Berg: 8.30 Uhr, Abt Martin Felhofer