Keine Sport-Freikarten, dafür gute Sitzplätze zu Ostern und Weihnachten: So soll Greg Burke 2012 humorvoll erklärt haben, warum er für den Vatikan und nicht für ein Football-Team arbeitet. Anfang Februar wird der Journalist „Vatikan-Vizesprecher“.
Offiziell heißt das Amt „Vizedirektor des Pressesaales des Heiligen Stuhls“. Als Stellvertreter von P. Federico Lombardi (73) wird der 55-jährige Burke aber vor allem als „Papstsprecher“ wahrgenommen werden. Seit 2012 ist der aus Missouri (USA) stammende Journalist Medienberater im vatikanischen Staatssekretariat. Was er da genau tat, blieb eher verborgen. Manche Beobachter machen ihn für das gute Image von Papst Franziskus in den Medien mitverantwortlich. Geholt hatte man ihn jedenfalls zu der Zeit, als der Vatikan mit der Vatileaks-Affäre medial schlecht dastand. Was auch immer genau seine Aufgabe bisher war, er dürfte sie gut gemacht haben.
Laufbahn
Burke brachte vielfältige Medienerfahrung mit: Nach dem Literatur-Studium in New York hatte er für Zeitungen und Presseagenturen in den USA geschrieben, bevor er als Korrespondent nach Rom ging. Zehn Jahre berichtete er von dort für das renommierte Time-Magazine, bevor er das Medium wechselte und für den sehr konservativen US-Fernsehsender Fox-News arbeitete – 2012 wurde dann ein Vatikanmitarbeiter aus ihm. Wie der frühere Papstsprecher Joaquin Navarro-Valls gehört Burke dem Opus Dei an und lebt als Laie zölibatär. Er wuchs mit seinen fünf Geschwistern in einem deutsch-irischen Viertel in St. Louis auf. „Ich bin ein altmodischer Katholik, dessen Mutter täglich zur Messe ging“, wird er in der Zeitung Daily Mail zitiert. Es heißt, Kollegen würden ihn schätzen, weil er theologisch ebenso sattelfest ist wie als Journalist. Nun wird es seine Hauptaufgabe sein, zwischen der Welt des Vatikan und jener der Medien zu übersetzen. Sein eigener, zum Teil sehr humoriger Twitter-Auftritt, erklärt aktuell vor allem das Jahr der Barmherzigkeit.