„Fasten“ hat althochdeutsche und gotische Wurzeln und Verwandtschaften. Es meint (fest-)halten, beobachten, bewachen. So will das DenkMal in der Fastenzeit zum Festhalten und Bewachen einladen.
Ausgabe: 2016/06, fasten
09.02.2016 - Ernst Gansinger
Halten wir als erste Fastenübung an der klaren Sprache fest. Sie ist, so der „Journalistenpapst“ Wolf Schneider, vor allem eine kräftige und knappe Sprache, arm an Nebensätzen und Attributen, reich an Zeitwörtern. „Man forme aus kräftigen Wörtern schlanke Sätze – Sätze ohne Verrenkungen, Girlanden und Hängebäuche; Sätze, die von der Sehne schnellen wie ein Pfeil“, rät Schneider in seinem Buch „Deutsch!“. „Wann immer du einen Satz kürzen kannst, tu es“, empfiehlt der französische Dichter Anatole France. Der amerikanische Schriftsteller John Steinbeck rümpfte seine Sprachnase, als er meinte: „Wenn einem Autor der Atem ausgeht, werden die Sätze nicht kürzer, sondern länger.“ Erich Kästner stellte fest: „Wer was zu sagen hat, hat keine Eile. Er lässt sich Zeit und sagt’s in einer Zeile.“
Machen Sie mit. Suchen Sie in dieser KirchenZeitung Beispiele für knappes Schreiben, also kurze Sätze, und Beispiele für den ausgegangenen Atem des Schreibers bzw. der Schreiberin, also überlange Sätze. Schicken Sie uns Ihre „Fundstücke“ bis 19. Februar. Wir verlosen ein Schneider-Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at