Eine Messe ohne Ministranten – da fehlt etwas. Meist sind die liturgischen Helfer nur im Kindesalter aktiv. Anders in der Pfarre Attnang-Heiliger Geist. Dort dienen 45 „Minis“ oft bis ins Erwachsenenalter. Der Bogen der Aktiven streckt sich derzeit von 8 bis 26 Jahren.
Mathias Bretbacher und Birgit Lugmayr haben vor Kurzem ein besonderes Jubiläum gefeiert: 15 Jahre sind es her, seit die mittlerweile 24-Jährigen zum ersten Mal in das Ministranten-Gewand geschlüpft sind. Seitdem stehen der kantige junge Mann und die zierliche Frau regelmäßig Pfarrer Freudenthaler als Messdiener zur Seite. Der Geistliche darf sich gut beschützt wissen, denn Bretbacher ist von Beruf Polizist. Lugmayr arbeitet als Buchhalterin und wird auch als Kassaprüferin in der Pfarre geschätzt. „Die Zeit vergeht einfach sehr schnell“, schmunzeln die beiden an ihrem Jubiläum. Auch das gute Miteinander in den Mini-Reihen ist für beide ein wesentlicher Bestandteil für die langjährige Treue.
Wohlfühlen in der Gemeinschaft
Derzeit sind 45 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene regelmäßig aktiv. „Das zeigt, dass sie sich wohlfühlen“, ist Anton Maringer als Ministrantenleiter zufrieden. Alle zwei Wochen finden Mini-Stunden zur gemeinsamen Freizeitgestaltung statt. Maringer verfolgt in seiner Jugendarbeit das „Drei-Säulen-Modell“: erstens der Dienst am Altar als ursprüngliche Aufgabe. Zum Zweiten die Gemeinschaft mit Aktivitäten wie Ausflüge. Hier bilden sich Freundschaften bis ins Erwachsenenalter. Auch die Wallfahrt nach Rom, die er alle fünf Jahre organisiert, verbindet Spaß und Spiritualität für die jungen Mitreisenden.
Altardiener und Menschendiener
Und als dritten Fixpunkt das soziale Engagement durch Aktionen wie Sternsingen und das Ratschergehen. Von klein auf lernen die Ministranten so, dass aktives Christsein auch mit Verantwortung verbunden ist. Seit acht Jahren pflegen die Minis Kontakt zu einer Schule in Patagonien (Argentinien). Insgesamt rund 15.600 Euro spendeten die Altardiener bereits für die benachteiligten Kinder des indigenen Mapuche-Stammes. Selbst bei der kürzlich erfolgten Außensanierung der Pfarrkirche wurde ein Teil aus der Mini-Kasse in Abstimmung aller gespendet.
Stütze der Pfarre
„Mir ist wichtig, dass die Ministranten als wesentlicher Bestandteil einer Pfarre gesehen werden und sie sich selber auch so fühlen.“, so Maringer. Dass schon vier aktive Ministranten als Pfarrgemeinderäte mitarbeiten, sind die Früchte aus dieser Aufbauarbeit für Maringer: „Die Minis selber sind die sichtbare Säule der Pfarre.“