Als Würdigung ihres Einsatzes für die interreligiöse Verständigung wurden die Oberösterreicherin Dr. Irmgard Aschbauer und die Wienerin Mag. Ruth Steiner mit dem Kurt-Schubert-Gedächtnispreis ausgezeichnet.
Beide Frauen sind Pionierinnen des christlich-jüdischen Dialogs und unerschrocken, wenn es um die Abwehr von Antisemitismus in der Gesellschaft geht.
Mit Irmgard Aschbauer, die 1973 als Bildungsreferentin des Katholischen Akademikerverbands in den Dienst der Diözese Linz trat, ist die jährliche „Begegnung in der Synagoge“ verbunden, zu deren Initiatorinnen sie gehörte. Bischof em. Maximilian Aichern würdigte in seiner Laudatio beim Festakt am 3. März 2016 die Arbeit Aschbauers als Einsatz zur Weckung von Verantwortung und Zivilcourage und als Beitrag gegen Unterdrückung und Diskriminierung. Der Bischof hob auch die bestens vorbereiteten Wort-Gottes-Feiern beim jährlichen Gedenken im KZ Mauthausen hervor, die Aschbauer für die Liturgen erarbeitete.
Ruth Steiner entstammt einer Wiener jüdischen Emigrantenfamilie und wurde in Manila geboren. Nach ihrer Rückkehr fand sie Aufnahme in der Katholischen Hochschulgemeinde, 1963 ließ sie sich taufen. Ihr Lebenswerk galt früh dem Dialog zwischen Judentum und Christentum. Von 1986 bis 2000 war sie Generalsekretärin der Katholischen Aktion Österreichs. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg betonte in seiner Würdigung Ruth Steiners: „Es gibt Menschen, die wollen Juden und Christen gleichzeitig sein. Die mag ich nicht – mit Ausnahme von Ruth Steiner, weil sie diese Verbindung authentisch lebt.“
Kurt-Schubert-Gedächtnispreis