Kampagne: Lehrlinge fordern mehr Wertschätzung für ihre Arbeit
Die Gesellschaft zollt den Leistungen der Lehrlinge zu wenig Respekt. Eine Kampagne der Katholischen Jugend will das ändern. Jugendliche können mit Selfies präsentieren, wo ihre Stärken und Talente liegen.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Der Spruch ist alt, hat aber anscheinend in manchen Betrieben noch immer seine Gültigkeit. „Das ist zwar längst nicht überall der Fall, aber es gibt schon Firmen, wo die Lehrlinge ganz unten in der Rangordnung stehen“, beobachtet Benno Zenker, Referent vom Fachbereich Arbeit der Katholischen Jugend. Das größere Problem, das Lehrlinge gegenwärtig haben, ist jedoch der Mangel an Wertschätzung in der Gesellschaft. Das hielt zumindest die Lehrlingsstudie des Instituts für Jugendkulturforschung in Wien fest. Über 50 Prozent der Lehrlinge sind der Auffassung, dass ihnen im Alltag weitaus weniger Respekt entgegengebracht wird als den Maturantinnen und Maturanten. Mehr Wertschätzung für ihre Arbeit zählte demnach auch zu den wichtigsten Forderungen von 200 jungen Leuten bei der Aktion „wir gestalten.arbeit“ der Katholischen Jugend (KJ) im Jahr 2015. Aus diesem Grund hat KJ vor wenigen Tagen die Folgekampagne „Wir können was“ gestartet.
Selfies
Jugendliche sind bis 1. Mai 2016 dazu aufgefordert, Selfies zu schießen, auf www.katholische-jugend.at/wir-koennen-was hochzuladen und zu zeigen, was sie bei ihrer Arbeit leisten, was sie gut können und was sie dabei stolz macht. Die Aktion richtet sich nicht nur an Lehrlinge, sondern auch an Schülerinnen und Schüler. „Wir können was“ schafft für sie einen virtuellen Raum der Wertschätzung. Benno Zenker: „Die Kampagne soll das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärken.“