Am 8. August heiraten Sonja und Gerry Friedle in der Kirche von Pöllau. Denn seit Pfarrer Ochabauer vor zwei Jahren DJ Ötzi eingeladen hat, im Gotteshaus zu singen, ist eine Freundschaft gewachsen.
Für Raimund Ochabauer war es eine wohl außergewöhnliche Messe. Als vor zwei Jahren in der Kirche von Pöllau DJ Ötzi beim Gottesdienst für „Licht ins Dunkel“ gesungen hat. Vor allem, so erzählt der oststeirische Pfarrer, dass der Tiroler mit Welterfolg ausgerechnet in seiner Kirche Lampenfieber gezeigt habe. „Du, Gerry, ich bin eh da. Brauchst Dich net fürchten“, half Ochabauer vor Friedles erstem Auftritt in einem Gotteshaus. Heute meint der äußerst leutselige und wegen seines äußeren Erscheinens als „steirischer Don Camillo“ bezeichnete Pfarrer: „Er hat sich bei mir als Priester angenommen gefühlt und hat gemerkt, da kann man so reden wie man ist – ohne Wenn und Aber.“ Seit 44 Jahren ist Raimund Ochabauer Priester. Und er kann gut damit leben, mit Fernandels „Don Camillo“ verglichen zu werden. Schließlich „ist das eine sehr einladende und freundliche Gestalt“. Das ist auch der Grund, warum die Friedles – Sonja kommt aus der Nähe von Pöllau – zwei Jahre nach der standesamtlichen Hochzeit in St. Johann in Tirol, wo Gerry am 7. Jänner 1971 zur Welt kam, sich gerade dort das Ja-Wort geben wollen. Außergewöhnlich wird auch diesmal der Gottesdienst verlaufen. Denn mit der Hochzeit ist die Taufe der elf Monate alten Tochter Lisa-Marie verbunden. Die Idee dazu kam von Pfarrer Ochabauer. Und der zeigt sich jetzt ganz begeistert vom Vater: „Denn zur Taufe will der Gerry in der Kirche seiner Tochter ein neues Lied singen.“