Eine respektvolle Sprache, die nicht Angst schürt und Gruppen von Menschen zu Sündenböcken abstempelt, mahnen die Delegierten des Pastoralrates der Diözese Linz ein.
Rund 12.000 Menschen engagieren sich in Oberösterreich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe. Die Delegierten des Pastoralrates der Diözese Linz würdigten bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung am 18./19. März im Bildungshaus Schloss Puchberg dieses Engagement. Der Erfahrung der Pastoralräte nach wäre an vielen Orten sogar noch mehr an Hilfe möglich. Die Zusammenarbeit der Pfarren, Gemeinden und NGOs funktioniere besser, als in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werde. In Hinblick auf Ostern hielten die Delegierten fest: „Jesus Christus ist für alle Menschen gestorben und auferstanden. Seine Hinwendung hat sich an alle Menschen gerichtet, ohne Unterscheidung von Herkunft oder Religion. Das Engagement auch für Flüchtlinge gehört zum christlichen Grundauftrag.“ Bischof Manfred Scheuer bezeichnete in der Predigt die Kirche als „Gemeinschaft, die nicht im Stich lässt und wo man nicht im Stich gelassen wird“.
Von der Politik mahnen die Pastoralräte konkrete Verbesserungen ein: Es brauche leistbare Wohnungen für alle. Die Forderung richtet sich gegen eine mögliche Beschränkung für anerkannte Flüchtlinge beim Zugang zu sozialen Wohnungen. Ebenso sprachen sich die Pastoralräte für einen rascheren Zugang zum Arbeitsmarkt aus – sowohl für Flüchtlinge als auch für arbeitslose Heimische. Die
angedachte Kürzung der Mindestsicherung sei ein Sparen am falschen Platz, denn dadurch werde Integration schwieriger. Klar wenden sich die Delegierten gegen Waffenexporte aus Österreich, denn „die Verhinderung von Kriegen muss oberstes Ziel bleiben“.
Festgehalten wurde auch: Die Arbeit der Caritas für die eigene notleidende Bevölkerung wurde durch die Flüchtlingshilfe nicht geschmälert.
Über weitere Themen der Pastoralrats-Vollversammlung, vor allem die Pfarrgemeinderats-Wahl 2017, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.