Der Papst setzt ein weiteres spektakuläres Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen.
Ausgabe: 2016/15, Lesbos, Papst, Flüchtlinge
12.04.2016
Am 16. April besucht Franziskus die griechische Insel Lesbos, seit Monaten Anlaufstelle für Tausende von Flüchtlingen aus Syrien, dem Irak und weiteren Ländern. Auf dem vor der türkischen Küste gelegenen Eiland will er ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge besuchen und mit Inselbewohnern zusammentreffen. Besondere politische Brisanz gewinnt der Besuch dadurch, dass vor wenigen Tagen die umstrittenen Rückführungen von illegal nach Griechenland eingereisten Flüchtlingen in die Türkei begannen. Sie waren im Abkommen zwischen der EU und Ankara vereinbart worden. Lesbos steht in einer Reihe mit den spektakulären Reisen des Papstes nach Lampedusa im Juli 2013 und nach Ciudad Juarez an der Grenze zwischen Mexiko und den USA vor einigen Wochen. Dass Franziskus gemeinsam mit dem Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios I., Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christenheit, die Insel besucht, gibt der Reise eine ökumenische Bedeutung. Papst und Vatikan haben die Flüchtlingspolitik der EU in den vergangenen Monaten wiederholt kritisiert. Zuletzt prangerte der vatikanische Flüchtlings-Beauftragte, Kardinal Antonio Maria Veglio, das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei an. Damit nehme man den Flüchtlingen ihr Recht auszuwandern, sagte Veglio.