Vor kurzem wurde Anton Salesny in Straßburg mit der Robert-Schuman-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Damit wurde sein Einsatz für Europa gewürdigt.
Anton Salesny (64) hat sich Anfang der 60er Jahre mit dem Europavirus angesteckt. Als Bundesjugendführer des Kolpingwerkes ist er mit der internationalen Kolping-Zentrale in Köln in Verbindung gekommen. „Dort“, so Salesny, „habe ich zwei Dinge besonders gelernt: Wenn wir für unsere christ- lichen Werte in Politik und Gesellschaft wirksam eintreten wollen, dann müssen wir dort hingehen, wo die für uns bedeutsamen Entscheidungen fallen. Und das waren damals schon der Europarat (für viele Wertefragen) und die Europäische Union. Die zweite Erfahrung war, dass wir auf nationaler und europäischer Ebene christliche Netzwerke bilden müssen, um mit dem nötigen Nachdruck handeln zu können.“
Salesny zog daraus die Konsequenz: Vor 25 Jahren gründete er die Europaseminare des Internationalen Kolpingwerkes. Über 1500 Kolping-Mitarbeiter aus 29 Ländern konnten dabei in Straßburg den Europarat und das EU-Parlament sowie deren Spitzenvertreter hautnah kennenlernen. Früh hat Salesny auch Leute aus den exkommunistischen Ländern eingeladen. Seine guten Kontakte in Straßburg und Brüssel und seine Verankerung in den kirchlichen Netzwerken (Kolping, Laienrat, Arbeitsgemeinschaft kath. Verbände) nutzt Salesny auch, wenn es konkret um christliche Grundwerte geht. So hat er wesentlich zur Mobilisierung des Widerstandes gegen eine euthanasiefreundliche Empfehlung des Europarates beigetragen. Europa ist dem ehemaligen Berufsschullehrer bis heute ein großes Anliegen in der Lehrerfortbildung.