Den Blick auf jene Menschen richten, mit denen wir den Alltag teilen: diese Aufmerksamkeit im Kleinen kann ein gedeihliches Miteinander schaffen. So manche unentdeckte Kulturschätze und kleine Abenteuer kann man auch vor der Haustüre finden – und nicht nur bei Fernreisen. Die KirchenZeitung war in Pulgarn zu Gast.
Diejenigen, die die ehemalige Klosteranlage in Pulgarn bei Steyregg noch nicht kannten, waren erstaunt: so ein schöner, fast versteckter Ort – und das vor der Haustüre. Für Freunde der Gotik ist Pulgarn kein Geheimtipp. Die ehemalige Klosteranlage, heute im Besitz des Stiftes St. Florian, hat ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert. In der Gründerkapelle wurden durch Zufall wunderbare Fresken aus dem Jahre 1320 entdeckt. Im Orgelerker aus dem Jahr 1512 befindet sich seit Oktober 2015 der Nachbau einer gotischen Orgel, den Stiftskapellmeister Rupert Gottfried Frieberger initiiert hat. Am Fr., 3. Juni, lud die KirchenZeitung große und kleine Leser/innen ein, diesen mittelalterlichen Ort zu besuchen. Organist Klaus Sonnleitner vom Stift St. Florian erklärte die Besonderheiten der gotischen Orgel. Unter anderem wird diese mit einem Blasebalg betrieben, der der Orgel durch händisches Betätigen Luft zuführt – erst so kann Klang entstehen. Ein Erlebnis war auch die Gartenbahn Pulgarn, die sich im ehemaligen Obstgarten des Stiftes befindet. Ein Verein betreibt diese und öffnet in den Sommermonaten den Bahnsteig für die Zugfahrt im Freien. An die 50 Besucher/innen kamen in den Genuss, ohne Fahrschein, dafür bei Sonnenschein, ihre Runden zu drehen, so oft sie wollten. Ein Abenteuer – mit vielen lachenden Gesichtern.