Zweimal spielte Rupert Kugler schon bei den Passionsspielen in St. Margarethen (Bgld.), die diese Woche wieder Premiere haben, den Judas. Heuer hat er in gewisser Weise die Seite gewechselt: Er verkörpert Jesus.
Ausgabe: 2016/24, Rupert Kugler, Passionsspiele, St. Margarethen, Jesus, Judas, Burgenland
14.06.2016 - Gerald Gossmann
„Ich habe davon geträumt“, sagt Kugler. Er teilt sich die Jesus-Rolle mit Christian Katter, der diese schon bei den letzten Passionsspielen 2011 spielte. Kugler feilt weniger an seiner Schauspielkunst, sondern mehr an Herzensbildung, Emotionen und Glaube. Kugler will die Besucher der Passionsspiele berühren, überzeugen und zum Nachdenken anregen. „Das bloße Spielen alleine wird nicht reichen, um den Anspruch der Passionsspiele zu erfüllen“, sagt der 35-Jährige.
Gemeinschaftsprojekt. „Um Jesus spielen zu können, brauche ich die Hilfe aller Darsteller“, sagt er. Nur wenn alle stark spielen, könne auch Jesus stark sein. „Wenn die anderen sich freuen, kann auch ich überzeugender lachen. Wenn sie mich glaubhaft beschimpfen, kann ich leichter und natürlicher auf sie losgehen. Jesus ist ein Gemeinschaftsprojekt. Wir spiegeln einander.“
Kugler vergleicht das Spiel mit dem Glauben. „Auch den können wir nur gemeinsam leben.“ Seinen Glauben bekam er von seinen Eltern vermittelt, sagt er. Seine ganze Familie, Eltern und vier Geschwister, wirken bei den Passionsspielen mit. Der Vater war früher sogar Regisseur der Aufführung. Geistliche gingen bei den Kuglers ein und aus. Rupert besuchte später das Knabenseminar, wollte Priester werden, schreibt heute aber seine Masterarbeit in Betriebswirtschaft und ist an einem Jungunternehmen beteiligt. „Der Gedanke, Priester zu werden, ist aber noch nicht ganz weg“, sagt er.
- Infos und Termine:www.passio.at