Seit 70 Jahren hilft die Caritas Menschen in Oberösterreich, die in eine Notlage geraten sind. Das ermöglichen die zahlreichen Haussammlerinnen und -sammler. Maria Huemer ist eine von ihnen.
Seit drei Jahren beteiligt sich Maria Huemer aus Waizenkirchen an der Caritas-Haussammlung, die im April und im Mai in den Pfarren durchgeführt wird. Die Menschen in ihrer Umgebung freuen sich über den Besuch. Denn die Bitte um eine Spende ist zwar der Anlass, aber eigentlich geht es um die persönliche Begegnung, erzählt Maria Huemer mit sichtlicher Freude: „Manche sagen, Gott sei Dank, sonst kommst eh nie zu mir.“ Aufdrängen will sie sich nicht. Doch auch jene, die nicht spenden wollen oder können, besucht sie weiterhin.
Das Leben als Christ hinaustragen
Maria Huemer ist eine von 130 Haussammlerinnen und -sammlern, die in der letzten Woche zur Dankfeier in die Caritas-Einrichtung St. Pius in Steegen/Peuerbach gekommen sind. Vieles von dem, was „Caritas“ bedeutet, wird durch die Haussammlung lebendig: 6.500 Männer und Frauen in Oberösterreich gehen aktiv auf ihre Nachbarn zu. Sie öffnen das eigene Bewusstsein und auch das anderer für die Anliegen von Menschen in Not.
„Es geht nicht nur um das Sammeln. Es geht auch darum, unser Leben als Christ hinauszutragen und sichtbar zu machen“, sagte Caritas-Direktor Franz Kehrer im Rahmen der Dankfeier.
Spenden für Menschen in Not
Dabei kam auch die Sorge zum Ausdruck, die sich manche im Vorfeld gemacht haben: Die Diskussion um Flüchtlinge polarisiert die Bevölkerung. Obwohl die Spenden der Haussammlung – im vergangenen Jahr waren es 1,8 Millionen Euro – nicht für Flüchtlinge verwendet werden, sondern für Sozialberatung, ein Obdachlosen-Projekt und das Haus für Mutter und Kind, wurden Spendenrückgänge befürchtet. Das kann Maria Huemer nicht bestätigen: „Ein Ehepaar hat sogar mehr gegeben als sonst.“