Die KirchenZeitung zu Gast bei Extremsportler Sepp Resnik
Ausgabe: 2006/04, Resnik, Extremsportler, St. Georgen, Messner
26.01.2006
- Kirchenzeitung der Diözese Linz
Weil er zehn Tage und Nächte hindurch Schi gefahren ist, hat Sepp Resnik für Schlagzeilen – und ungläubiges Kopfschütteln – gesorgt. Dabei macht der Hobbymaler und Buchautor nur eines: mit allen Sinnen das Leben genießen.
Die Mühlviertler Gemeinde St. Georgen am Walde hatte ihr Spektakel. Der Weltrekord ist geschafft: Extremsportler Sepp Resnik hat zehn Tage und Nächte Dauerschifahren überstanden. Warum tut sich ein Mensch so etwas an? Seine Motivation sei das Leben, erklärt der 52-Jährige. „Ich drehe alle fünf Sinne auf und genieße, was ich erleben darf.“ Dazu gehöre auch Schmerz. „Damit ich weiß, dass alles funktioniert.“ Leichtsinn oder Respektlosigkeit vor dem eigenen Körper wären allerdings fatal. Resnik: „Ich würde nichts riskieren, wenn die Konsequenz der Tod ist.“
Papst-Audienz. Ein Gespräch mit Extrembergsteiger Reinhold Messner im Jahr 1984 brachte den gebürtigen Steirer zum Extremsport. Inzwischen hat er dreimal die Welt mit dem Rad umrundet, das letzte Mal 2003. Eine damit zusammen hängende Spendenaktion für das Rotary-Projekt „Eine Welt ohne Kinderlähmung“ bescherte ihm eine Audienz bei Papst Johannes Paul II. (Bild) Außer seiner Gattin Manuela spielt Gott im Leben des Oberstleutnants eine große Rolle. „Wenn ich früher die Schule geschwänzt habe, bin ich nicht wie die anderen ins Kaffeehaus, sondern in die Kirche gegangen“, erinnert sich Resnik. Er rede mit Gott und sei auch in schwierigen Situationen noch nie enttäuscht worden. Auch nicht im Jahr 2002. Da hätte er bei zwei Motorradunfällen beinahe seine Beine verloren. Bei einer Amputation wäre er aber „nicht enttäuscht gewesen, sondern hätte das als neue Aufgabe gesehen“. Die Idee, nur ein Jahr später die Welt zu umradeln, hielten die Ärzte auch wegen eines noch nicht verheilten Loches im Knie für unmöglich. „Ich habe mir jeden Tag Schnaps ins Knie geleert und so das Loch desinfiziert“, erzählt der ehemalige GAK-Fußball-Profi, der jetzt in Wien lebt.
Autor und Maler. Wenn er nicht arbeitet oder trainiert, betätigt sich Resnik als Maler und Autor. Derzeit steht sein zweites Buch – über die drei Weltrundfahrten – vor dem Abschluss. Für 2007 ist die nächste Rad-Extremtour geplant: 100.000 Kilometer „auf Straßen, die ich weltweit nicht kenne“. Geld ist für Resnik zweitrangig. „Luxus ist, gesund an einem schönen Tag aufzuwachen.“