Sie sollen sich um die Kranken kümmern. Wo Leid über Menschen kommt, sollen sie da sein. Das ist die Erwartung der Gesellschaft an die Religion und deren Repräsentanten. Eine Sache für die schlechten Tage also. Wo es um die Freuden des Lebens geht, traut man den „Religiösen“ wenig zu. Lebenslust und Religion – ein Widerspruch?
Doch das Christentum hat nicht im Kreuzweg seinen Ursprung. Von der Auferstehung her schöpft es seine Kraft. Dass das Leben glücken kann, darf ein Christ auch für jene hoffen, denen es nicht gut geht im Leben. Das Lebensideal der Christen liegt nicht im Kreuzweg, sondern in der Überwindung des Kreuzes. Man muss als Christ nicht gebückt und mit finsterer Miene durch das Leben gehen. Kraft hat das Christentum, weil es eine sehr starke Lebensquelle hat. Nicht, dass sie besonders geübt sind, Schmerz auszuhalten und Lasten zu tragen, kennzeichnet die Christen, sondern dass man ihnen die Auferstehungsfreude anmerkt. Daraus schöpfen sie Kraft auch für das Schwere im Leben. Christen könnten von da her besonders kundig im Umgang mit Glück sein. Dass das Leben glücke, ist das Ziel. Und dafür lohnt sich zu leben.