Interviews führen, Hilfseinrichtungen erkunden, Menschen überzeugen – Schüler/innen erleben das Thema Sucht(prävention) im Projekt „Clever & Cool“.
Das ist Erlebnispädagogik: Das Projekt „Clever & Cool“ von Polizei und Institut für Suchtprävention holte die Schüler/innen der vierten Klassen des Linzer Khevenhüller Gymnasiums für zwei Tage aus den Klassenzimmern. In Kleingruppen erledigten sie originelle Aufgaben. Auf der Straße, am Hauptbahnhof oder in Einkaufszentren baten die Jugendlichen Passanten um Interviews. Janina Klima befragte etwa mit Klassenkolleginnen Vorbeieilende am Bahnhof zum Thema Rauchen: „Die meisten Leute rauchen, wollen aber trotzdem, dass an öffentlichen Plätzen nicht geraucht wird“, berichtet die 14-Jährige. Auch Kurioses entlockten die Mädchen ihren Gesprächspartnern: „Einer hat gesagt, er raucht nur in geraden Jahren“, erzählt Mag. Anna Meixner, die das Projekt für ihre Schule koordiniert.
Sucht und findet. Das Thema Sucht ist seit Schulbeginn Unterrichtsschwerpunkt in den vierten Klassen des Linzer Gymnasiums. „Ich habe nicht gewusst, was alles als Sucht bezeichnet wird“, bekennt Teresa Pichler. Auch nicht, dass so viele Stellen jugendlichen Süchtigen Hilfe anbieten – wie etwa die Streetwork-Zentrale des Vereins I.S.I. in der Steingasse. Diese und andere Einrichtungen galt es, per Stadtplan zu finden und deren Angebot zu erkunden. Schließlich konnten die Schüler/innen ihre Überzeugungskraft testen. Fazit: Drei Männer mit Schuhgröße 45 lassen sich leichter zu einem Gruppenfoto überreden als drei Pensionistenpärchen im Wartesaal eines Augenarztes. Die Jugendlichen haben es trotzdem geschafft. Das Ziel des Projekts, „die Lebenskompetenz zu fördern“, ist erreicht. Pädagogik kann ein Erlebnis sein.