Der neue UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit heißt Ahmed Shaheed. Der Muslim folgt dem deutschen Katholiken Heiner Bielefeldt nach.
Ausgabe: 2016/29, Kopf der Woche, Ahmed Saheed, UNO
19.07.2016
Er ist Diplomat, war Außenminister der Malediven und ist Experte zum Thema Menschenrechte und Anwalt für Demokratie. Anfang Juli gab der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf bekannt, dass der gebürtige Malediver Ahmed Shaheed zum neuen UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit ernannt wurde. Die Entscheidung, dass eine Persönlichkeit, die ihre Wurzeln in einem muslimisch geprägten Land hat, dieses Amt übernehme, sei ein wichtiges Signal, so die Reaktion des Vorsitzenden der deutschen CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder. „Leider ist es Realität, dass die Religionsfreiheit gerade in vielen muslimisch geprägten Ländern missachtet wird. Umso wichtiger ist es, dass die Angehörigen aller Religionsgemeinschaften – einschließlich der Muslime – zusammen für die Freiheit des Glaubens eintreten“, sagt Volker Kauder. Der zunehmende religiös motivierte Extremismus und die wachsende religiöse Intoleranz stelle mittlerweile eine Hauptbedrohung für den Frieden in der Welt dar, so Kauder. Als UN-Sonderbeauftragter müsse Shaheed die Entwicklungen schonungslos benennen. Dies sei Voraussetzung dafür, dass die Weltgemeinschaft geschlossen für Religionsfreiheit eintreten könne.
Untersuchen und berichten
Der 52-jährige Ahmed Shaheed war bislang Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Menschenrechte im Iran. Seine Aufgabe war, die Lage der Menschenrechte in diesem Land zu beobachten und Fälle von Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen. Künftig wird Ahmed Shaheed in seinem neuen Amt Verstöße gegen die Religions- und Glaubensfreiheit in UN-Mitgliedsländern untersuchen und Berichte darüber an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen liefern.