Das Dekanat Linz Süd sucht Wege zu mehr Zusammenarbeit
Ausgabe: 2016/29, Linz Süd, Ehrenamt
19.07.2016 - Kriechbaumer/Eder
Linz-Marcel Callo
Zwei Jahre lang ließen die Pfarren des Dekanates Linz-Süd ihre Anliegen und Ideen für die zukünftige Gestaltung der Seelsorgearbeit reifen. „Reife Zeiten“ nannten sie diesen Prozess. Offenherzig verlief die Begegnung des Dekanates mit Bischof Manfred Scheuer, die zum Abschluss dieses Prozesses bereits am 12. Juni 2016 in der Pfarre Marcel Callo stattfand. In Linz Süd wohnt fast die Hälfte aller Linzerinnen und Linzer, zusammen rund 50.000 Katholik/innen.
Vielfältig die Themenpalette, die es zu beraten galt: Finanzen und Bauten; Entwicklung des Ehrenamtes; Interkulturelles; Liturgie und neue Feierformen; Verhältnis Seelsorge und Administration; Vernetzung und zeitgemäße Strukturen; Weite der Kirche.
Auf Unterstützung angewiesen
Mehrere Pfarren des Dekanates können nicht mehr ausgeglichen bilanzieren – und sind auf diözesane Unterstützung angewiesen. Dass die Vernetzung zwischen den Pfarren bereits geschieht, zeigt die Tatsache, dass die Firmvorbereitung zumeist nicht mehr nur in den Pfarren, sondern in den Seelsorgeräumen gemacht wird. Die Arbeitsgruppe „Ehrenamt“ hatte mit großem Einsatz einen Fragebogen erstellt und ausgewertet. Eines der Ergebnisse lautete: Was sich Ehrenamtliche vor allem erwarten, ist Respekt und Wertschätzung ihrer Arbeit. Was aber auf Dauer nicht geht, ist, dass der Personalmangel bei den Seelsorgern immer mehr durch Ehrenamtliche ausgeglichen werden soll.
Die Gruppe, die sich mit der Liturgie befasste, brachte es auf den Punkt: Ohne Öffnung der Weiheämter auch für Frauen und Verheiratete, können die seelsorglichen Dienste nicht aufrecht erhalten werden. Bischof Manfred Scheuer dankte allen, die ein offenes Ohr und ein Herz für die Nöte und Sorgen ihrer Mitmenschen haben. Von hier nimmt Seelsorge letztlich ihren Ausgang. Das erste im Glauben ist immer, dass wir von Gott angesehen und geliebt sind. Unser Tun ist die Antwort darauf.
Was bleibt, ist die Erfahrung, dass ein intensiver Austausch, wie er beim Dekanatsprozess geschah, neue Möglichkeiten zeigt und Ermutigung schenkt.