Es ist unverständlich, wie einige wenige Leute eine „Bastion“ wie den Österreichischen Gewerkschaftsbund an den Rand des Ruins treiben konnten. Dass dies ausgerechnet mit jenen Geschäftspraktiken geschehen ist, die der ÖGB stets gegeißelt hat (hochriskante Spekulationen, verschleiernde Briefkastenfirmen etc.) läßt viele Gewerkschaftsmitglieder mit Wut zurück. Diese wird auch nicht kleiner, wenn jetzt einige Spitzengewerkschafter erklären, man hätte sie in den Aufsichtsgremien von BAWAG und ÖGB belogen und getäuscht. Denn das ist ein verantwortungsloser Systemfehler, wenn man Leute reihenweise auf Posten hievt, denen sie ganz offensichtlich nicht gewachsen sind.
Hans Baumgartner
Nicht länger die Augen zumachen
In den nächsten 15 Jahren werden in Europa 15 Millionen alternde Menschen zu „Behinderten“, die einer umfassenden Pflege bedürfen. Zusätzlich werden in diesem Zeitraum zehn Millionen Menschen mit Behinderung alt. Für das Pflegesystem stellt das eine enorme personelle und finanzielle Herausforderung dar. Im Hinblick auf diese Problematik fand in Graz eine Tagung europäischer Netzwerke und Dachverbände statt. In einer Deklaration forderten sie, dass das „hohe Risiko“ von Diskriminierungen wie Vernachlässigung, Verarmung, Vereinsamung oder Missbrauch beseitigt werden muss. Auch pflegende Angehörige sollen mehr Rechte bekommen. Angesichts der Brisanz des Themas sollten sich alle Beteiligten rasch an einen Tisch setzen, um rechtzeitig gute Lösungen zu erarbeiten.