Dijamant Z. (20), Sabine S. (14), Chousein D. (17), Roberto R. (15), Giuliano K. (19), Armela S. (14), Can. L. (14), Selcuk K. (15), Sevda D. (45) – die getöteten Opfer des Amoklaufs in München sind hauptsächlich junge Menschen. Der Täter, ebenfalls ein junger Mann, habe die Tat schon länger geplant und sich dann auch selber erschossen. Laut Ermittlern war es ein Einzeltäter. Am Sonntag Abend ereignete sich gleich eine weitere Bluttat in Bayern. Attentäter: ein junger Syrer, der in der Nähe eines Musikfestivals eine Bombe zündete; der Mann starb, mindestens 15 Menschen sind dabei verletzt worden. Ein Suizidanschlag mit islamistischem Hintergrund wird hier vermutet, ist aber noch nicht sicher.
Eine Schreckensnachricht folgt der nächsten. Die Gefühle schwappen über. Auch hier bei uns in Österreich. Es ist ein lauer später Samstag Abend. Auf dem Nachhauseweg treffe ich einen jungen Mann und es ergibt sich spontan ein Gespräch. Es dauert nicht lange und das Thema lautet „Amoklauf“. Die Gemüter sind erhitzt. In den Augen des Gesprächspartners blitzten Ärger, Wut, Unverständnis. Es passiere so viel an Gewalt, nun auch schon in unserer unmittelbaren Umgebung; die Flüchtlinge werden immer mehr; wo soll das noch alles hinführen. Tiefe Betroffenheit und auch Schmerz machen sich breit. Trotz der Dramatik heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und Kraut und Rüben nicht durcheinanderzubringen. Da sind wir uns im Laufe des Gesprächs einig. Terroristen und Amokläufer sind laut Ermittlungsergebnissen in der Regel keine Flüchtlinge. Viele sind geneigt, hier pauschal zu verurteilen und Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen. Da ist Vorsicht geboten.