Baumgartenberg: Die Schwestern vom Guten Hirten kamen vor 150 Jahren in die Diözese Linz
Ausgabe: 2006/24, Baumgartenberg, Fragner, Fest, Kloster, Hirgen, Schneeweiß, Schule
14.06.2006 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Bewohner/innen und Betreuerinnen des Wohnheims für Menschen mit besonderen Bedürfnisssen gestalten den Jubiläums-Gottesdienst mit einem Tanz mit. Bild unten: Sr. Melitta Fragner (li.) ist Hausoberin in des Klosters Baumgartenberg, Sr. Maria Gratia Schneeweiß Provinzoberin der Schwestern vom Guten Hirten.
KIZ/Josef Wallner
„Unsere Firmenphilosophie ist die Haltung des Guten Hirten“, sagt Sr. Melitta Fragner, Oberin der Schwestern vom Guten Hirten in Baumgartenberg, beim 150-Jahr-Festakt am 9. Juni 2006.
Weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus bekannt ist „Baumgartenberg“ für die sozialpädagogische Betreuung von Mädchen und in jüngster Zeit auch von Burschen. Zur Zeit helfen 24 Mitarbeiter/innen 46 Kindern und Jugendlichen Geborgenheit, Halt und Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen. Landesrat Josef Ackerl bezeichnete Baumgartenberg als einen bedeutenden Ort in der Soziallandschaft Oberösterreichs: „Denn hier wird um jeden jungen Menschen gekämpft und das zahlt sich aus.“ In der weitläufigen Klosteranlage ist auch ein Wohnheim für Menschen mit besonderen Bedürfnissen untergebracht, eine Fachschule für wirtschaftliche Berufe und das Europagymnasium. Sieben Ordensfrauen leben zur Zeit in Baumgartenberg. Im Vergleich zu den 60er Jahren, in denen bis zu 70 Schwestern in Baumgartenberg wirkten, ist die Gemeinschaft klein geworden. Sie erfüllt aber dennoch eine unverzichtbare Aufgabe, erklärt Sr. Melitta: „Die Schwestern begleiten die rund 130 Männer und Frauen, die im Haus tätig sind, mit ihrem Gebet. Das ist ihr Beitrag, dass der Geist des Guten Hirten lebendig bleibt.“ „Die Schwestern und ihre Werke sind in Bereichen aktiv, die man nicht an die große Glocke hängt, die aber für eine menschliche Gesellschaft unverzichtbar sind“, betonte Landeshauptmann Josef Pühringer. Für Bürgermeister Erwin Kastner ist das Kloster ein Segen für das gesamte Machland: „Der Gute Hirte lebt. Das kann man hier spüren.“
Josef Wallner
Hintergrund
Das Leben behüten
Aus der Festansprache von Provinzoberin Sr. Maria Gratia Schneeweiß: „Die ersten Schwestern gaben dem Evangelium von der Barmherzigkeit Gottes ein Gesicht. Wir danken ihnen, dass sie den Mut hatten ihr Leben auf Augenhöhe mit den Menschen zu leben und sich für die Würde der Frauen einzusetzen. Der Dank gilt auch allen Mitarbeiter/innen, die einen langen Atem haben, die Not und Rückschläge aushalten und immer wieder Leben hegen. Die Zahlen mögen sich ändern, im Wissen um die starken Wurzeln, die uns tragen, vertrauen wir darauf, dass auch in Zukunft Menschen aufstehen und für das Leben einstehen.“
Neuer Schultyp
Die Fachschule für wirtschaftliche Berufe bietet ab Herbst 2006 (auch für Burschen) den neuen Ausbildungsschwerpunkt „Gesundheit und medizinische Verwaltung“ an.