Am vergangenen Wochenende hielten BZÖ und FPÖ ihre Parteitage ab. Bei beiden spielte das Ausländerthema eine zentrale Rolle. Dass es sich immer noch zum Stimmenfang eignet, hat mehrere Gründe: Zunächst gibt es bei vielen Menschen so etwas wie eine Angst vor dem Fremden. Dann gibt es in vielen Ländern – auch in Österreich – einen rassistischen „Bodensatz“, den etwa Herr Strache mit der Warnung vor der „Zigeunerflut“ bedient. Und nicht zuletzt gibt es in der Asyl- und Integrationspolitik viele Versäumnisse – von schlechter Schulbildung bis zur Wohnungspolitik –, die zu echten Problemen führen. Wer vor diesen Schwierigkeiten die Augen verschließt, überlässt das Feld den Hetzern. Viele Wohlmeinende haben das zu lange ignoriert.
Achtung vor dem Leben
SUSANNE ELLER
„Jede Person ist ein Geschöpf Gottes und niemand kann sich zum Herrn über Leben und Tod eines anderen aufspielen.“ So die Worte des französischen Kurienkardinals Paul Poupard, der sich kürzlich gegen die Todesstrafe für den ehemaligen irakischen Diktator Saddam Hussein ausgesprochen hatte. Sein Standpunkt erinnert uns daran, dass kein Mensch einem anderen Menschen das Recht auf Leben absprechen darf. Die Todesstrafe löscht das Leben eines Individuums unwiederbringlich aus. Das ist nicht nur für gläubige Menschen unannehmbar. Auch im Artikel drei der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht, dass jeder Mensch das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person hat. Das gilt für alle, auch für Saddam Hussein.