Unsere Zeit ist ernst gekleidet. Kaum nochjemand trägt in aller Öffentlichkeit dasHemd ungezwungener Fröhlichkeit. Manträgt Verantwortung und erträgt mit ihr diedamit verbundene Etikette des Ernstes.Das Spielerische geht verloren. Spielen ist,so eine gängige Haltung, das Vorrecht, nein,der Ausdruck der Kinder. Die mögen spielen,mögen sich spielend ans Leben gewöhnen.Sind sie daran gewöhnt, kommen sie baldins Alter, sich das Spielen abzugewöhnen. –So ähnlich verläuft häufig das Leben,wenn es groß oder erwachsen wird.Die Welt braucht Lanzenbrecher für denspielerischen Umgang mit dem Spiel. Menschen,die vorleben, dass eine Ent-Ernstungmanchmal viel mehr bewirkt als Ernst.Ernste brauchen etwas, das ihnen zu denkengibt. Daher ein Denkanstößiges: „Also ist derbloß Ernste in dem Sinne ohne Tugend, alser das Spiel verachtet, das doch so notwendigist für das menschliche Leben wie dasAusruhen“, sagte Thomas von Aquin. Platomeinte: „Beim Spiel kann man einen Menschenin einer Stunde besser kennenlernenals im Gespräch in einem Jahr.“ Und OliverWendell Holmes spielte mit Worten: „Leutehören nicht auf zu spielen, weil sie altwerden, sie werden alt, weil sie aufhörenzu spielen!“ Fangen wir also wieder an zuspielen!