Runter vom Sofa und sich auf den Weg Gottes zu machen, das war - salopp gesagt - einer der Botschaften Papst Franziskus' beim Weltjugendtag. Leitartikel von Josef Wallner.
Ausgabe: 2016/31, Leitartikel, Josef Wallner, Bewegung, Weltjugendtag, Krakau, Papst Franziskus,
02.08.2016 - Josef Wallner
Am Sonntag nach dem Mittagessen war ein wenig Zeit, um im Liegestuhl zu rasten und über Internet zum Weltjugendtag nach Krakau zu surfen. Aber der bequeme Liegestuhl war nicht ganz der richtige Ort, um die Ansprache von Papst Franziskus nachzulesen, die er am Samstag Abend vor 800.000 Jugendlichen gehalten hat. Er ging der Bedeutung von Sofas nach. „Ja, zu glauben, dass wir, um glücklich zu sein, ein gutes Sofa brauchen. Ein Sofa, das uns hilft, es bequem zu haben, ruhig und ganz sicher zu sein. Ein Sofa – wie jene modernen, die es jetzt gibt, sogar mit einlullenden Massagen – die uns Stunden der Ruhe garantieren, um uns in die Welt der Videospiele zu begeben und Stunden vor dem Computer zu verbringen. Ein Sofa, das uns innerhalb unserer vier Wände bleiben lässt, ohne uns abzumühen und uns Sorgen zu machen“, sagt Papst Franziskus, der mit seinen 79 Jahren natürlich das Recht hätte, es sich auf einem Sofa bequem zu machen. Wer das Leben mit einem Sofa verwechselt, verschenkt seine Freiheit, mahnt der Papst. Er lädt ein, aufzustehen, sich ein Paar Schuhe anzuziehen und „auf den Wegen Gottes zu gehen, der uns auffordert gesellschaftliche Vorreiter zu sein“. Die Predigt sitzt.