Menschen scheuten die Berge. Die Jahreszahlen der Erstbesteigungen sind daher registriert. Im Jahr 1800 war es beim Großglockner so weit, als dieser von einer Expedition unter Fürstbischof Graf von Salm-Reifferscheid erklommen wurde. 1832 war es beim Dachstein so weit. Peter Gappmayr aus Filzmoos hatte das Abenteuer gewagt. Ein erst einmal bestiegener Berg verliert einen Teil seines Geheimnisses. Andere können den Spuren der Erstbesteiger folgen. Man vermutet es nicht nur. Einem ist es tatsächlich gelungen.
Die Kirche in Oberösterreich gedachte des Franz Jägerstätters. Was er tut, hat mit dem zu tun, was Erstbesteiger tun. Einen Weg, der ungangbar oder zumindest unzumutbar erschien, ist er gegangen. Der Kompass seines Gewissens zeigte ihm diesen Weg. Und dieser Weg wird von zunehmend vielen Menschen immer besser verstanden. Man weiß inzwischen, wo die einfacheren Wege, die Um- und Auswege, geendet haben. Der Weg in Treue zum Gewissen ist möglich – wenn auch nicht leicht. Dass einer diesen Weg wirklich gegangen ist, ist ein starkes Zeugnis. Doch Jägerstätter wähnte sich nicht als Erster. Er folgte einer anderen Spur.