79 Diakone arbeiten zur Zeit in der Diözese Linz. 16 weitere bereiten sich auf dieses Amt vor. Die meisten Diakone versehen ihren Dienst ehrenamtlich. Mit einem neuen Ausbildungskonzept soll das Diakonenamt für die Kirche noch fruchtbarer werden.
Die Einführung des Diakonats ist eine der schönsten Früchte des Konzils, meint Pfarrer Dr. Eduard Röthlin. Er hat die Ausbildung aller oberösterreichischer Diakone geleitet. Sein Nachfolger, Rektor Dr. Adolf Trawöger, wird mit einem neuen Ausbildungskonzept starten. Am 13. und 14. Oktober hielten die Diakone mit ihren Frauen in St. Klara in Vöcklabruck ihr Herbsttreffen. „Mit Vertrauen und Zuversicht den Weg als Diakon weitergehen“ stand als Leitspruch über der Zusammenkunft.
Wunsch nach Anerkennung. In St. Klara kamen auch Spannungen zur Sprache. „Wir zählen nicht und kommen im Personalplan der Diözese nicht vor“, meinte ein Diakon. „Was nichts kostet, ist nichts wert“, ein anderer. Das Ehrenamt der Diakone genieße nicht die gebührende Anerkennung, ihr Dienst würde zu selbstverständlich in Anspruch genommen. Andere Diakone wollen gerade auf die Ehrenamtlichkeit nicht verzichten. Josef Schwanninger aus Hochburch-Ach zum Beispiel. Er schätzt den Vorteil der Ehrenamtlichkeit. „Wir müssen uns immer wieder fragen, was die Leute von uns eigentlich erwarten.“ In ein „Stundenkorsett“ möchte er sein Diakonenamt nicht eingezwängt wissen. Zu 70 Prozent, meinte ein anderer, geht es ja gut – und zwar dann, wenn das Gespräch mit Pfarrer und Pfarre Selbstverständlichkeit ist.
Neues Ausbildungskonzept. Im kommenden Frühjahr beginnt ein neuer Ausbildungskurs für Diakone. Dr. Adolf Trawöger wird dafür verantwortlich sein. In einer dreimonatigen Orientierungsphase soll zunächst die grundsätzliche Eignung der Kandidaten geklärt werden. In diese Phase fällt auch die Abklärung mit der Pfarre, ob sich diese den Kandidaten als Diakon wünscht. In dieser Orientierungsphase sollen auch die Ehefrauen teilnehmen. Die Ausbildung zum Diakon selbst dauert dann drei Jahre. Die Kurse werden im Bildungshaus Puchberg mit einer breiten Palette an Ausbildnern stattfinden. Die Absolvierung eines theologischen Fernkurses bleibt dazu eine Mindestvoraussetzung.Seit 1. September ist Mag. Franz Schrittwieser Referent für Diakone in der Diözese Linz, neben seiner Aufgabe als Pfarrassistent von Wels-St. Franziskus. Für ihn ist die Ausbildung der Diakone, aber auch deren Weiterbildung und Begleitung der wichtigste Ansatzpunkt, um Spannungen zu vermeiden. „Ich möchte, dass Diakone in einem optimalen Umfeld arbeiten können“, nennt er sein Ziel. Mit einer guten Ausbildung könnten auch die Grundlagen für Anstellungsverhältnisse gegeben sein. Größeres Gewicht wird künftig außerdem einem Einführungsgespräch eines Diakons in der Pfarre zukommen. Es bedarf klarer Vereinbarungen über die Aufgaben, die ein Diakon übernimmt.
Bischof Dr. Ludwig Schwarz schätzt das Diakonat als einen „unverzichtbaren Dienst“. Im Gespräch könnten Diakone die „Not der Bedürftigen“ erspüren.