Diözesaner Umweltsprecher appelliert an die Politik: Arbeitet an einer Verkehrswende!
Ausgabe: 2006/43, Umweltsprecher, Politik, Verkehrswende, Projekt, Donaubrücke, Entwicklung, Verkehr
25.10.2006 - Ernst Gansinger
Das politische Handeln muss sich vorrangig an der nachhaltigen Entwicklung orientieren. – Mit dieser Forderung für die zukünftige Regierung hat sich der Umweltdachverband zu Wort gemeldet.
Bis zum nächsten Jahr soll eine endgültige Entscheidung zum geplanten Westring in Linz fallen. Nachhaltigkeit sei das Prüfkriterium, greift der Umweltsprecher der Diözese Linz, Univ.–Prof. Dr. Michael Rosenberger die Forderung des Umweltdachverbandes auf. Wegen des Staus, der die Pendler aus dem Mühlviertel und die Anrainer der Einfahrtsstraßen in Linz stark belastet, sei das Anliegen einer besseren verkehrlichen Anbindung des Oberen Mühlviertels an Linz und einer wirksamen Verringerung des innerstädtischen Individualverkehrs eindeutig zu begrüßen, heißt es in der Stellungnahme. Die Frage sei, wie diesem Anliegen und der Verantwortung des Menschen für die Schöpfung Rechnung getragen werden könne.
Das Problem nicht verlagern. Die Umfahrung muss mit einem Minimum an Umweltzerstörung auskommen. „Eine Autobahn, die ökologisch sensible Bereiche wie die Urfahrwänd unwiederbringlich zerstören und eine neue Transitachse über die A7/S10 nach Prag herstellen würde, wäre gemessen am Ziel der Anbindung des Oberen Mühlviertels hoffnungslos überdimensioniert“, urteilt Rosenberger. Die Einbindung der Westring Autobahn in die Waldeggstraße würde das Problem dorthin verlagern. „Eine solche Variante verbietet sich.“
Den öffentlichen Verkehr fördern. Mittelfristig müsse auf schonende Verkehrsmittel gesetzt werden. „Für einen Bruchteil der Kosten eines Westrings könnte über Jahrzehnte ein attraktiver Zug- und Busverkehr Oberes Mühlviertel – Linz bezahlt werden.“ Damit würde der Individualverkehr reduziert.
Die Raumplanung verbessern. Langfristig sei schließlich eine stärkere Verkehrsvermeidung anzustreben. Dazu müsse die Regional- und Raumplanung verbessert werden. Diese würde der Zersiedelung der Landschaft entgegenwirken, die Versorgung am Land sichern, ebenso Arbeitsplätze schaffen. Das sei unter nachhaltiger Politik zu verstehen.
Das Klima retten. Rosenberger erinnert daran, das die Diözese dem Klimabündnis beigetreten ist wie die Stadt Linz auch. Beide nehmen auch an der vom Land Oberösterreich initiierten Klimarettung teil. „Doch Kliamrettung wird nicht möglich sein, solange die Verkehrspolitik weiterhin eine Ausweitung des motorisierten Individualverkehrs begünstigt“, sagt Dr. Michael Rosenberger.