Im September 2006 waren oberösterreichweit 928 Jugendliche als sofort verfügbare Lehrstellensuchende vorgemerkt. Ihnen standen 927 sofort verfügbare offene Lehrstellen gegenüber. Die Lehrstellenlücke betrug damit 1; im September des Vorjahres betrug sie 333.
Kombilohn
Bis zu 5.000 Stellen, die derzeit nicht besetzt werden können, weil zu wenig Lohn bezahlt wird, könnten bei einem „Kombilohn-Modell“ besetzt werden. So schätzt das Arbeitsmarktservice die Situation ein. Dieses Modell sieht Ergänzungen des Lohns durch staatliche Förderungen vor und hat als Zielgruppe Jugendliche und langzeitarbeitslose ältere Arbeitnehmer. Einer aktuelle Umfrage unter 400 oberösterreichischen Unternehmen zufolge, die das Linzer Institut Jaksch & Partner durchgeführt hat, kennen viele das „Kombilohn-Modell“, nehmen es aber kaum in Anspruch. Fast drei Viertel der Personalverantwortlichen sprechen sich allerdings dafür aus, dass öffentliche Mittel zur Attraktivierung des Niedriglohnsektors eingesetzt werden. Jetzt schon gehe rund ein Viertel des Arbeitsmarkt-Förderbudgets in Oberösterreich an Betriebe, sagt der Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice, Dr. Roman Obrovski. Der breite Wunsch nach Lohnsubventionen werfe seiner Meinung nach die Frage auf, ob die Sozialpartner die Verantwortung für Existenz sichernde Einkünfte aus Lohnarbeit zum Teil an die öffentliche Hand abgeben wollen.