Ausgabe: 2006/43, jung, Single, katholisch, Messe, Kirche, Senioren
25.10.2006
- Elisabeth Leitner
Seit einigen Jahren freuen sich Menschen ab 50 über vermehrtes Interesse an ihrem Dasein. Mit der „50 Plus - Generation“ tat sich eine neue Fundgrube für Werbestrategen auf. Die Senioren dürfen noch älter werden, sie mutieren dann zu den „Happy Enders“. Die jungen Singles haben am freien Markt Konkurrenz von den „Neuen Alten“ bekommen. Die Gesellschaft wird älter und jeder, der zahlt, zählt. Eine Zielgruppen-Lücke stellte allerdings kürzlich eine junge Kirchgängerin in ihrer Pfarre fest: „Was soll ich beim Seniorengottesdienst?“, fragt sie nach einem Blick auf den Veranstaltungskalender, schon ein wenig genervt – und das aus gutem Grund. Nachdem in ihrer Pfarre auf den Kinder-, der Jugendgottesdienst folgte und als Überbrückung an einem „ganz normalen“ Sonntag der Familiensonntag am Programm stand, wartete nun der Seniorengotttesdienst auf sie. Was aber ist mit den engagierten Jung-Katholik/innen um die 30, zu alt fürs Jugendzentrum, zu jung für den Seniorenclub, ohne Kinder, ohne Anhang? Sie kommen in keiner Zielgruppe und folglich an keinem Sonntag vor. Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Aber unter uns gesagt: Vielleicht könnte man da nicht doch was ...?