Trude Hofstetter blickt ohne Wehmut auf ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Monatswallfahtren von Maria Puchheim zurück
Ausgabe: 2006/45, Monatsfallfahrt, Hofstetter, Maria Puchheim, Fischer, Huemer-Erbler
08.11.2006
- Matthäus Fellinger
30 Jahre hat Trude Hofstetter die Monatswallfahrten in Maria Puchheim organisiert. Die Aktivistin der Legion Mariens blickt mit Dankbarkeit zurück und mit Zuversicht voraus.
„Vielleicht können wir von der Legion etwas machen.“ Der Gedanke kam Trude Hofstetter vor 30 Jahren, als P. Josef M. Fischer der Lehrerin Trude Hofstetter am Rande einer Lehrertagung vom traurigen Zustand des Wallfahrtswesens in Maria Puchheim erzählte. 30 Jahre Arbeit sind daraus geworden. 30 Jahre aber auch an geistlicher Beheimatung. Die Idee, vor allem Ordensgemeinschaften für die Gestaltung von monatlichen Wallfahrten einzuladen, war Goldes wert. Die Kapuziner von Trude Hofstetters Heimatpfarre Riedberg in Ried waren die Ersten, die im Oktober 1976 eine Monatswallfahrt gestalteten. Für die zweite Wallfahrt im November klopfte Hofstetter einfach bei den Barmherzigen Schwestern in Linz an und bat die Oberin. „Die sagte gleich zu – heute dürfte eine Oberin so etwas gar nicht mehr allein entscheiden.“
Das Anliegen. Das Gebet um geistliche Berufe steht bei den Monatswallfahrten in Maria Puchheim, jeweils am Priestersamstag, im Mittelpunkt. Trude Hofstetter erinnert sich an den früheren Propst von Reichersberg, Odulf Danecker (gestorben 1980), der lange keine Novizen im Stift hatte. Monat für Monat hat er um dieses Anliegen in Maria Puchheim gebetet. Eines Tages meldete er sich bei Trude Hofstetter voll Freude: Nächstes Mal käme er mit zwei jungen Männern.“
Gelassenheit. „Ich bin keineswegs mit fliegenden Fahnen zur Legion Mariens gegangen“, erzählt Trude Hofstetter, als sie gebeten wurde, eine Rieder Gruppe aufzubauen. Doch die Legion ist ihr eine wichtige geistige Heimat geworden. Dankbar ist sie auch dem geistlichen Begleiter durch all die Jahre, Domkapitular Prälat Franz Huemer-Erbler. Vor allem ist es die Tugend der Gelassenheit, die sie sich während ihres Engagements um die Monatswallfahrten in Puchheim angeeignet hat. Sie sieht das Positive. In der Blütezeit kamen bis zu 2000 Wallfahrer. Heute sind die Sitzplätze in der Basilika immer noch gut besetzt. Viel Wertschätzung hat die rüstige Achtzigerin erlebt, sie hat aber auch ohne Groll weggesteckt, wenn ein Pfarrer die Plakate, die sie ihm brachte, gleich neben ihr in den Papierkorb steckte. Mehr beeindruckt hat sie jener Puchheimer Pater Franz Seiberl, der immer als Beichtpriester da war, obwohl er schwer an multipler Sklerose litt. Rückhalt findet die ledige Frau auch in ihrer Familie – den Geschwistern und deren Familien. „Wir werden geführt werden!“ Dieses Vertrauen hat Trude Hofstetter auch heute. Die Bitte um geistliche Berufe wird nicht vergeblich sein, ist sie überzeugt. „Es hat in der Kirchengeschichte schon so viele Löcher gegeben – man muss Geduld haben.“ Jetzt, nach ihrem Abschied, bekommt sie viele Briefe. Menschen schreiben, die ihr dankbar sind. „Ich bin kein Mensch voll Wehmut, sondern voll Dankbarkeit – vor allem, dass ich eine Nachfolgerin habe. Anneliese Bauernberger aus Linz, eben in Pension gegangen, hat die Aufgabe übernommen.