Eine „andere Reise“ nach Südafrika führte zu Hilfsprojekten des Mariannhiller Missionsordens
Ausgabe: 2006/47, Rezept, Hoffnung, Südafrika, Hilfsprojekte, Marianhiller, Missionare, Orden
22.11.2006 - Maria Haunschmidt
Eine Gruppe von Oberösterreicher/innen war auf den Spuren von Abt Franz Pfanner, des Gründers des Mariannhiller Missionsordens, unterwegs: fast 5000 km durch Südafrika und Mosambik abseits ausgetretener touristischer Pfade.
Die Orden der Mariannhiller Missionare und der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut – besser bekannt als „Wernberger Schwestern“ – wurden von dem Vorarlberger Franz Pfanner im heutigen Südafrika gegründet. Das südliche Afrika blieb auch der Schwerpunkt ihrer Missionsarbeit. Immer stärker sind die Missionar/innen mit Arbeitslosigkeit, der steigenden Armut, damit verbunden auch mit Kriminalität sowie mit den Auswirkungen von Aids konfrontiert – andererseits mit dem Fehlen des Ordensnachwuchses aus Europa – obwohl aus Oberösterreich-Perspektive die Wernberger Schwestern die mit Abstand größte Gruppe an Missionarinnen in Afrika stellen: Von den 41 oberösterreichischen Ordensfrauen sind 25 Wernberger Schwestern.
Begegnungsreise. Organisiert hat die Reise auf den Spuren des Mariannhiller Missionsordens der Mariannhiller-Pater Albert Oppitz vom Schloss Riedegg. Dank der Spenden von Missionsfreunden kam Pater Albert auch bei seiner vierten derartigen Reise ins südliche Afrika nicht mit leeren Händen. An die zehn Projekte wurden besucht, unter anderem das Selbsthilfezentrum Jabulani nahe Durban.
KirchenZeitungs-Kochbücher bringen Hoffnung. In Jabulani ist die Österreicherin Sr. Marco Gneis tätig, die als Gruß aus der Heimat das KirchenZeitungs-Kochbuch „Rezepte aus dem Pfarrhaushalt“ erhielt. Ein Gastgeschenk von ganz besonderem Wert: Denn aus dem Verkaufserlös des Buches bekam Sr. Marco Gneis bereits zweimal Geld für ihre Arbeit. Jabulani heißt in der Sprache der Einheimischen Hoffnung. In dem von Sr. Marco geleiteten Hoffnungs-Zentrum werden Mütter, die das HIV-Virus in sich tragen, und Großmütter, die ihre Enkelkinder versorgen müssen, weil die Mütter verstorben sind, in verschiedenen Handfertigkeiten unterwiesen. Sie können damit Geld für den Lebensunterhalt verdienen: beim Weben, Nähen und Kerzengießen. Auch einen Kindergarten und eine Schule gibt es. So wie dieses Selbsthilfezentrum betreuen die Missionar/innen in Südafrika viele Orte der Hoffnung auf ein Leben in Würde.
Neuanfang nach dem Bürgerkrieg. Besichtigt wurde auch die neu eröffnete Dorfschule Germantine bei Namaacha in Mosambik, in deren Nähe ein ebenfalls durch europäische Hilfe errichteter Brunnen das kostbare Wasser für Schule und Dorf liefert. Singend, tanzend, klatschend und mit Geschenken zeigten die Kinder und ihre Familien ihre große Dankbarkeit für das Schulgebäude und das lebensnotwendige Wasser. Die alte Schule war im Bürgerkrieg zerstört worden.
Kaiserschmarren in Südafrika. Über einen weiteren Kochbuchband der KirchenZeitung, freute sich die aus Schenkenfelden stammende Schwester Agnes Grasböck. Sie ist bei Weißen und Schwarzen in und rund um Durban seelsorglich und sozial tätig. Wenn es nun im Konvent der Schwestern vom Kostbaren Blut in Mariannhill hie und da nach heimatlichem Kaiserschmarren oder Schwarzbrot statt Maisbrei oder Bohneneintopf duftet, weiß man warum – dank den Rezepten der österreichischen Pfarrhaushälterinnen.
- Mit dem KirchenZeitungs-Kochbüchern wurden Frauen- und Kinderprojekte – bisher achtzig – in aller Welt unterstützt. „Rezepte aus dem Pfarrhaushalt. Gutes für Leib und Seele” (Band 1: Euro 13,–, Band 2: Euro 16,–) ist zu beziehen im Buchhandel und im Behelfsdienst, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-38 13, E-Mail: behelfsdienst@dioezese-linz.at