Die Sekretärin des Generalvikars, Christine Dietachmair, hat Abschied vom aktiven Dienst genommen
Ausgabe: 2006/49, Dietachmair, Abschied, Generalvikar, Sekretärin, Arbeitsplatz, Kirche
07.12.2006 - Ernst Gansinger
Ein Dritteljahrhundert arbeitete Christine Dietachmair als Sekretärin des Generalvikars. Am 1. Jänner 2007 geht sie in Pension und blickt voll Dankbarkeit zurück: Die Arbeit in der Kirche war schön!
„Im Sekretariat ist man eigentlich immer im Hintergrund. Man schaut, dass alles gut funktioniert.“ So beschreibt Christine Dietachmair, wie sie ihre Aufgabe im Vorzimmer des Generalvikars der Diözese Linz verstanden hat. Mehrmals kommt sie auf ihr sehr wichtige Eigenschaften zu sprechen: Freundlichkeit, Fröhlichkeit, positive Einstellung – alles Zutaten zu einem guten Klima.
Das Glück begann 1973. Als Glück beschreibt Christine Dietachmair, dass sie 1973 im Pastoralamt zu arbeiten beginnen konnte, von wo sie am 1. Juli 1974 mit Josef Ahammer ins Bischöfliche Ordinariat wechselte. Sie blieb Ahammers Mitarbeiterin, als dieser 1978 Ordinariatskanzler und 1982 Generalvikar unter Bischof Maximilian wurde. Und auch für die Generalvikare Max Mittendorfer und Severin Lederhilger war sie Sekretärin.
Interesse an Glaube und Kirche. Christine Dietachmair, am 11. Dezember 1948 in Sierning geboren, wuchs in einer religiösen Familie auf. Weiterbildungswille und Interesse an Kirche, Glaube und Theologie zeichnen sie bis heute aus. Sie besuchte nach der Handelsschule die europäische Sekretärinnen-Akademie im WIFI. In den ersten Linzer Jahren arbeitete sie tagsüber im Ordinariat und absolvierte in der Abendschule die Handelsakademie. Weihbischof Alois Wagner, der viele internationale Kontakte pflegte, stützte sich in der Korrespondenz oft auf die guten Sprachkenntnisse der jungen Mitarbeiterin. Diese bildete sich mit dem Theologischen Fernkurs weiter und vertiefte etwa durch die Teilnahme an Exerzitien, die der heutige Priesterratsvorsitzende Walter Wimmer anbot, ihren Glauben. „Das hat mich sehr geprägt“, sagt Christine Dietachmair. Wimmers Spiritualität war „wohltuend, ermutigend, befreiend“.
Wohltuender Glaube. Wohltuend, ermutigend, befreiend sind Eigenschaften, die Christine Dietachmair für den Dienst in der Kirche – neben aller fachlichen Kompetenz – sehr wichtig sind. „Die Kirche ist mir viel wert, auch in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Ich habe durch meinen Glauben viel geschenkt bekommen.“ Was sie kann, stellt sie daher gerne in den Dienst der Kirche. Auch ehrenamtlich, etwa im liturgischen Dienst, im Pfarrgemeinderat, bei der Katholischen Frauenbewegung und im Vorstand der MIVA.
Treue zur Kirche. Durch die lange innerkirchliche Berufstätgkeit hat die positive Haltung zur Kirche keine Schrammen bekommen. Im Gegenteil. „Ich bin auch bereit, manches auf mich zu nehmen. Die Vielfalt und Verschiedenheit muss man aushalten, natürlich glänzt nicht alles.“ So hat sie sehr unmittelbar nach der Aufbruchsstimmung und Öffnung auch die Misstöne zwischen unterschiedlichen Gruppen mitbekommen. Schließlich war und ist der Generlvikar erste Anlaufstelle in vielen kirchlichen Problemen. Aber mit ihrer positiven Einstellung, Gelassenheit, Kirchentreue und Fröhlichkeit, die sie auch ausstrahlt, hat sie alle Stürme gut ausgehalten. Rückblickend findet sie nur positive Kommentare: Etwa für Prälat Schicklbergers wertschätzenden Umgang, für Msgr. Bergers Menschlichkeit, für Prälat Ahammers Offenheit, Toleranz und Gesprächsbereitschaft, für die tolle Arbeit der Missionsschwestern und Missionare, für die sie Anlaufstelle war, für die Dankbarkeit der Ferienaushilfspriester und vieler Priester, für die Bischof Wagner den internationalen Priesterhilfsdienst begonnen hat und den sie betreut hat. Und für das gute Klima am Arbeitsplatz. Aber dazu hat sie ja ganz wesentlich selbst beigetragen.