Die Caritas für Menschen mit Behinderungen (CMB) hatte am 29. November ins Bildungshaus Schloss Puchberg zu „Zukunftsgesprächen“ eingeladen. Einen persönlichen Bericht aus der Sicht eines Betroffenen gab dabei Mag. Wolfgang Glaser, der 1964 mit offenem Rückenmark geboren wurde. Er erzählte von seiner Schulzeit, in der die Schule keine Rücksicht auf Menschen wie ihn nahm, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Die Mutter, Freunde und sein Wille machten möglich, was eigentlich nicht vorgesehen war. Glaser erzählte von Sommerwochen in der „Wiederherstellungsanstalt“ in Kärnten und von seiner Unabhängigkeit, die er nach all den Jahren der Abhängigkeit erst erwarb, als er mit dem Studium begann. Eine Unabhängigkeit, die durch viele bauliche Hürden (etwa beim Öffentlichen Verkehr) bis heute behindert wird. So engagiert er sich auch bei der „Selbstbestimmt leben Initiative SLI“. Sein Resümee: Es braucht die Bereitschaft, sich gegenseitig als gleichberechtigt anzunehmen. „Integration ist unteilbar!“Mag. Wolfgang Glaser KIZ /EGZum Gedankenaustausch kam auch Sozial-Landesrat Josef Ackerl. Er wünscht sich eine intensivere Auseinandersetzung in der Gesellschaft mit dem Thema Integration. Kritik an einem zu weichen Integrationsbegriff kam vom Geschäftsführer von pro mente Oberösterreich, Christian Rachbauer: Es brauche keine Sondereinrichtungen, sagte er. Es gebe nur „entweder – oder“. Der Geistliche Assistent der Caritas, Ernst Bräuer sprach sich für ein „sowohl – als auch“ aus: Institutionen könnten auch ein Schuhlöffel dafür sein, aus einer einzementierten Situation herauszukommen.