„Frau Magistra“ Margarete Maresch im Kreis ihrer Studienkolleginnen. Nach der akademischen Feier werden die Studienjahre reflektiert, neue Projekte besprochen und gemeinsame Erfolge gefeiert. Mit dabei: Enkerl Luca. Foto: Elisabeth Leitner.
Die Suche nach Orientierung begleitet Mag. Margarete Maresch schon ein Leben lang. Nach einem erfüllten Berufsleben hat sich die gelernte Fotografin und Sozialarbeiterin ihren Jugendtraum erfüllt: ein Studium. Als Krönung ist nun ihre Diplomarbeit als Buch erschienen. Thema: Erfolgreiches Alter(n).
Im Sommer feierte die 71-jährige Linzerin, die seit 50 Jahren in Uni-Nähe wohnt, das Ende ihres Studiums. Zur Sponsion kamen Familienanghörige, Nachbarn, Freunde und Studienkolleg/innen, Enkerl Lisa (zwei Jahre) verschenkte die Sponsionsurkunde während der Feier gleich an ihre Freunde. Ein funktionierendes soziales Netz zählt für die Mutter von zwei Kindern und Oma von vier Enkerln zu einem wesentlichen Faktor, will man „erfolgreich altern“. Solange als möglich selbstständig leben zu können und Selbstverantwortung zu übernehmen hält Margarete Maresch dabei für wichtig.
Auswahl treffen. Die überholten Vorstellungen des Alterns, die oft mit Einsamkeit und Isolation gleichgesetzt werden, gelte es abzulegen und beginnende Defizite auszugleichen, rät sie: „Nicht darauf schauen, was nicht mehr geht, sondern den Fokus darauf legen, was gut geht: Statt Tennisspielen ist dann vielleicht Schwimmen angesagt.“ Verluste gelte es anzunehmen: „Es ist, wie es ist!“, meint Maresch. Trotz Studium hat sie als begeisterte Oma in den letzten sechs Jahren viel Zeit mit ihren Enkerln verbracht – nicht nur das hält die Linzerin jung. Was es braucht, um erfolgreich zu altern, damit beschäftigte sich die Studentin der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ausgiebig. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind nun in Buchform erschienen (siehe Spalte rechts).
Selbst fit halten. „Altern als Lebensaufgabe beginnt schon in jungen Jahren. Wenn ich als Kind Eislaufen, Schwimmen, Schifahren war, kann ich im Alter daraus auswählen. Alles, was ich schon einmal verinnerlicht habe, steht mir wieder zur Verfügung“, weiß Maresch aus eigener Erfahrung. Geistige Fitness kann durch Lesen, Kreuzworträtsellösen oder einen anregenden Besuch im Museum gefördert werden: „All das bedeutet, dass ich mich selbst aus der Isolation heraushole, mich z.B. mit anderen Menschen treffe. Besonders geeignet scheint mir dazu eine ehrenamtliche Tätigkeit“. Denn: Altersvorsorge ist nicht nur eine Frage des Geldes, ist die engagierte Linzerin überzeugt.
Zufrieden Alt Werden
Neuerscheinung
Ansätze für erfolgreiches Altern liefert Margarete Maresch (Bild) in ihrem kürzlich erschienenen Buch „Erfolgreiches Alter(n) als Lebensaufgabe“. Die Vorstellung vom Altern als Phase der Isolation und des süßen Nichtstuns kann überwiegend als unzutreffend angesehen werden, belegen internationale Studien. Welche Faktoren für ein selbstbstimmtes Leben im Alter ausschlaggebend sind, wie der Einzelne, der Staat und die Politik in Gegenwart und Zukunft gefordert sind, dem geht Maresch in ihrem wissenschaftlich fundierten Buch nach.
- Margarete Maresch, Erfolgreiches Alter(n) als Lebensaufgabe, Trauner Verlag, Euro 19,80.