Die Kirchen und Pfarrhöfe im Inn- und Mühlviertel waren vom Orkan Kyrill besonders stark betroffen
Ausgabe: 2007/04, Sturmschäden
24.01.2007
- Paul Stütz
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Der Schaden, den der Orkan Kyrill angerichtet hat, geht in Oberösterreichs Pfarren voraussichtlich fast in Millionenhöhe. Insgesamt 300 Kirchen und Pfarrzentren sind von Sturmschäden betroffen.Der Orkan Kyrill hat in vielen oberösterreichischen Pfarren eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die Versicherungsmaklerfirma Ecclesia, der für die Pfarren der Diözese Linz zuständig ist, verzeichnet weit über 100 Schadensmeldungen. „Insgesamt sind ca. 300 kirchliche Objekte betroffen. Durchschnittlich liegt die Schadenssumme bei 1500 bis 6000 Euro“ erzählt Oskar Auer, der bei Ecclesia für die Diözese Linz zuständig ist. Bei einzelnen Pfarren liegt der Schaden jedoch deutlich darüber, teilweise bei bis zu 12.000 Euro. Auer schätzt das Schadensausmaß ähnlich hoch ein, wie vergangenes Jahr, als der Schneedruck den Kirchen und Pfarrzentren gehörig zusetzte. Genau kann der Schaden erst in einem Monat beziffert werden, da es bei den Dachdeckern Wartezeiten von bis zu drei Wochen gibt. Er wird aber voraussichtlich fast in Millionenhöhe liegen.
Schadensfälle in den Regionen. Besonders betroffene Regionen in Oberösterreich sind das Inn- und Mühlviertel sowie der Bezirk Linz-Land. Ungeschoren ist freilich keine Region davon gekommen. In der Pfarre Hofkirchen im Traunkreis hat der Sturm sogar das Kupferdach aufgerollt, in Wartberg an der Krems gibt es Schäden beim Kirchendach, in Unterach wurden Kirche und Kindergarten stark in Mitleidenschaft gezogen. Schäden wurden u.a. auch in Wels Herz Jesu, Hargelsberg, Hörsching, Linz-Christkönig, Ort im Innkreis und in Mettmach Filialkirche Arnberg verzeichnet. Stark betroffen ist das Stift St. Florian, wo der Orkan nicht nur das Dach, sondern auch die Fenster stark beschädigt hat. In der Stiftsbasilika St. Florian hat der Sturm das Blechdach über der Basilika in ca. 55 Metern Höhe gelöst. Dadurch trat Wasser durch die Dachkonstruktion auf das Kirchengewölbe ein. Durch den anhaltenden Wassereintritt bestand die Gefahr, dass die historisch wertvollen Fresken im Inneren der Kuppeln, in der Basilika, Schaden nehmen könnten. Die Freiwillige Feuerwehr musste deshalb die betroffenen Gewölbe mit Planen abdecken und eintretendes Regenwasser abpumpen.
15 Paletten Ziegel. In der Stadtpfarrkirche Steyr hat Kyrill Dachziegel der Pfarrkirche und des Pfarrhofs sowie der Margaretenkapelle mitgerissen. Für die Ausbesserungsarbeiten brauchen die Dachdecker nun 15 Paletten Ziegel. „Mit dieser Anzahl an Ziegel könnte man zwei Einfamilienhäuser decken“, meint Pfarrer Roland Bachleitner. Zudem hat der starke Regen nach dem Orkan einen Wassereinbruch im Gewölbe der Kirche verursacht, der zum Absturz einer Ewig-Licht-Ampel führte (siehe Foto oben links). „Wir sind durch unsere exponierte Lage besonders oft von Sturmschäden betroffen, bei uns richten schon Stürme ab einer Stärke von 100km/h schwere Schäden an“, sagt Bachleitner. Ähnlich ist es auch in der Stadtpfarre Urfahr, die in den vergangenen Jahren ebenfalls besonders oft von Sturmschäden betroffen war und wo das das Kirchendach auch dieses Mal nicht verschont geblieben ist.