„Mit einem engagierten Team in einer Pfarre kann es weitergehen und die Kirche vor Ort bleibt lebendig“, betonte Generalvikar Severin Lederhilger beim Treffen der Seelsorgeteams im Bildungshaus Schloss Puchberg: „Zusammen mit dem zuständigen Priester sind sie die Säulen der Seelsorge.“
Es lässt sich nicht wegdiskutieren: wo immer ein Team von ehrenamtlichen Männern und Frauen die Leitung von Pfarren übernimmt, herrscht Mangel. Mangel an Priestern oder hauptamtlichen Seelsorger/innen. Doch unter den Mitgliedern der Seelsorgeteams herrscht keine resignative Stimmung oder das Gefühl, lediglich als Verwalter eines personellen Defizits gebraucht zu werden. Ganz im Gegenteil: Beim Treffen der Seelsorgeteams ist ein Geist des Aufbruchs und der Zuversicht zu spüren. „Seelsorgeteams sind ein Wachstumsbereich, dabei werden in den Pfarren viele Kräfte freigesetzt“, erklärt Gabriela Broksch, zuständig für die Ausbildung und Begleitung der Teams. Immer deutlicher zeigt sich in der Praxis die Erneuerungskraft, die durch die Seelsorgeteams angestoßen wird.
Seelsorgeteams in Zahlen. In der Diözese Linz bestehen zur Zeit in 18 Pfarren Seelsorgeteams, drei Pfarren werden in ähnlicher Weise von „Pfarrgemeinderäten mit delegierten Leitungsaufgaben“ geführt, eine Pfarre von einem einzigen Verantwortlichen. Insgesamt sind 42 Frauen und 31 Männer im Einsatz im Alter von 27 bis 70 Jahren. Darüber hinaus befinden sich weitere Gruppen in Ausbildung.
Nicht Ersatz, sondern neu. Generalvikar Lederhilger weist beim Jahrestreffen darauf hin, dass ein Seelsorgeteam kein Ersatz für den Priester ist, sondern etwas Neues: „Mit ihrem Einsatz tauchen neue Wege für die Kirche auf.“ Darum hat auch der Pastoralrat der Diözese vor kurzem mit einem eigenen Beschluss den Seelsorgeteams den Rücken gestärkt. Im Sitzungsdeutsch heißt das: Der Pastoralrat beschließt Modelle der „Beteiligung Ehrenamtlicher an der Pfarrleitung“ mit ihren Entwicklungs-Möglichkeiten unbefristet zu verlängern. Wie Anfragen aus Deutschland und mehreren österreichischen Diözesen zeigen, ist der Diözese Linz mit den Seelsorgeteams ein Pionierprojekt gelungen.