Der kirchlichen Verkündigung wird oft vorgeworfen, dass sie auf Fragen antwortet, die die Menschen gar nicht gestellt haben. Die Initiative „ganz Ohr“ motiviert nun hauptamtliche und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiter/innen zum bewussten Zuhören.
„Es ist nicht so sehr eine Aktion, sondern eine Haltung“, erklärt Ferdinand Kaineder, Leiter des Kommunikationsbüros. Drei Fragen sollen helfen, den Gesprächen, die mit „ganzem Ohr“ geführt werden, eine Struktur zu geben: Was bewegt dich? Wo siehst Du Spuren Gottes in Deinem Leben? Welche Zukunft hat die Kirche?
Einstieg für neue Pfarrgemeinderäte. Die Initiative „ganz Ohr“ bietet vor allem für die neue Pfarrgemeinderatsperiode eine gute Möglichkeit, die Arbeit zu beginnen. Nicht die Planung großer Projekte, sondern das Hinhören auf die Menschen in der Pfarre könnte der erste Schritt sein. Die drei Fragen und die Gespräche, die daraus entstehen, führen das Motto der Pfarrgemeinderatswahl „Wir gestalten Lebensräume“ weiter.
Ehrfurcht vor den Menschen. Mit ehrlicher Aufmerksamkeit den Menschen zuhören, ist mehr als eine Methode. „Ganz Ohr“ steht für die Achtung und Ehrfurcht vor den Lebensgeschichten der Menschen und für die Überzeugung, dass Gott in den Höhen und Tiefen des Lebens anwesend ist. „Der Wert der Initiative liegt im Tun selbst“, betont Kaineder. Die Homepage www.ganz-ohr.at schafft aber auch eine Plattform, die Erfahrungen niederzuschreiben und mit anderen zu teilen.
Bischof Dr. Ludwig Schwarz wird im Rahmen einer Pressekonferenz am 8. März den Startschuss für die Initiative „ganz Ohr“ geben. Infos: kommunikationsbuero@dioezese-linz.athttp://www.ganz-ohr.at
Diözesanes Forum berät über Zukunft der Diözese
Hintergrund
Um auch in Zukunft Glaubensverkündigung und Seelsorge bestmöglich zu gewährleisten, wurde im Vorjahr der diözesane Zukunftsprozess unter der Koordination von Generalvikar Severin Lederhilger gestartet. Die Planungen nehmen den Zeitraum von 2008 bis 2015 in den Blick. Am 3. März 2007 stellen auf einem diözesanen Forum die acht Arbeitsgruppen erste Zwischenergebnisse vor. Die Räte-Versammlung schafft auch die Möglichkeit für Rückmeldungen und Anregungen. Um definitive Entscheidungen geht es an diesem Tag noch nicht, erste Festlegungen sollen aber bereits Anfang Juli erfolgen.
Dem diözesanen Forum gehören die Mitglieder des Priesterrats, der Dechantenkonferenz und des Pastoralrates an. Dazu kommen Vertreter/innen pastoraler Berufsgemeinschaften – insgesamt 190 Personen.