Ausgabe: 2007/10, Ried, Frauen, Schicksal, NS-Zeit, St. Franziskus, Auschwitz
07.03.2007
Ried im Innkreis. Dem Schicksal von vier jüdischen Bürgerinnen in der NS-Zeit geht eine Veranstaltung am 8. März, um 20 Uhr im Bildungszentrum St. Franziskus nach.
Charlotte Taitl wurde im KZ Auschwitz ermordet, weil sie „Umgang mit Deutschblütigen“ hatte. Camilla Rettl Geppert überlebte, weil ihr Mann, ein Dentist und katholisch, viel Geld einsetzte. Aber sie hatte ein Leben wie in Gefangenschaft. Überlebt hat auch Tamara Radler. Ihr Geschäft wurde 1938 arisiert, sie wurde zur Flucht gezwungen. Nach dem Krieg konnte sie geschäftlich nicht mehr Fuß fassen. Ernestine Grüner und ihre dreijährige Tochter Judis sind im KZ Auschwitz umgekommen. Bevor die Nationalsozialisten kamen, führten sie alle ein geachtetes Leben in Ried. Tamara Radlers Geschäft etwa, war beliebt, weil man dort günstig kaufen konnte. Gottfried Gansinger, der sich seit Jahren mit der Zeitgeschichte von Ried befasst, bringt das Schicksal dieser Frauen nahe. Er ist überzeugt: Es ist um der Zukunft willen wichtig, den Opfern Namen zu geben.