Prof. DDr. Ferdinand Reisinger (rechts), geistlicher Assistent von „Christ und Wirtschaft“, überreicht P. Justin Berka eine Druckplatte mit dem „gegeißelten Jesus zu Hohenfurt“. Rechts: Bischof MaximilianAichern. Foto: KIZ/mf.
Von der Vitalität des wiedererstandenen Stiftes Hohenfurt zeigten sich oberösterreichische Wirtschaftsleute beeindruckt.
„Wir spüren, dass Gott es will!“ Prior P. Justin Berka strahlt Optimismus aus. Vier Jahrzehnte durfte im Zisterzienserstift Hohenfurt nicht Gottesdienst gefeiert werden. Acht vorwiegend junge Brüder machen das Stift an der Moldau heute zu einem Ort, von dem geistliche Impulse für die südböhmische Region ausgehen. Sie kommen aus ganz Tschechien, auch aus der Slowakei stammt ein Mitbruder. Ihr Studium absolvieren die Zisterzienser von Hohenfurt im Stift Heiligienkreuz. Von den früheren Besitzungen im Umfeld – rund 4000 Hektar Wald gehörten zum Stift – wurde dem Stift nichts zurückgegeben. Trotzdem: Mit Hilfe vor allem der Zisterzienser in Österreich gelingt es, Schritt für Schritt das Kloster selbst zu sanieren. Gerade noch rechtzeitig, denn die Schäden hatten bedrohliche Ausmaße angenommen. Zuerst waren nach dem Zweiten Weltkrieg die deutschsprachigen Patres vertrieben worden, schließlich auch die tschechischen. Im Stift Rein in der Steiermark und in Wilhering fanden viele Zuflucht. Hohenfurt gehört heute zur österreichischen Zisterzienser-Provinz. Der Prior ist für die Hilfe dankbar.
Gebet und Arbeit sind Säulen. Am 16. März konnten sich die Mitglieder des Forums Christ und Wirtschaft von der Vitalität des Klosters überzeugen. Sie trafen sich zu einem „meditativen Spaziergang“ im Stift Hohenfurt. P. Justin Berka gab dabei Impulse über das Verhältnis von Spiritualität und Arbeit nach der Regel des hl. Benedikt. Gebet und Betrachtung dürfen nie zum Vorwand werden, die Arbeit zu vernachlässigen, betonte P. Berka. Andererseits dürfe die Notwendigkeit, Geld zu verdienen, niemals den Frieden der Seele stören. Während in früheren Jahrhunderten die Zisterzienser von Hohenfurt hauptsächlich vom Ertrag des Waldes lebten, gehört ihnen jetzt nicht einmal das ganze Klosterareal. Sie hoffen vor allem auf Tourismus. Die für das Jahr 2012 geplante grenzüberschreitende Landesausstellung in Braunau, Hohenfurt und Krumau zum Thema „Hopfen, Salz und Cyberspace“ könnte hier eine Belebung bringen. Zu zeigen gibt es viel. Hohenfurt beherbergt eine prachtvolle Stiftsbibliothek, die auch die kommunistische Zeit überstanden hat.