„Unter der Führung des Evangeliums“ – so sein Wahlspruch – will der neue Abt von Kremsmünster Ambros Ebhart das Stift führen. In der übervollen Stiftskirche überreichte Bischof Richard Weberberger von Barreiras in Brasilien dem neuen Abt die Insignien seines Amtes. Er erinnerte an die Absicht der Stiftsgründung vor über 1200 Jahren: Zu Ehren des Heilandes und zum Wohl der Menschen sei es gegründet worden. In der heutigen Konsumgesellschaft, die die Welt in Arm und Reich teilt, sei die Versuchung groß, das Geld statt Gott an die erste Stelle zu setzen. Eine klösterliche Lebensgemeinschaft könne ein Modell für christliches Leben insgesamt sein.
Für die ganze Welt. Den Fisch – ein uraltes Christussymbol – hat Abt Ambros Ebhart auch in sein Wappen aufgenommen. Um Christusliebe, um einen alltäglichen Umgang mit Christus soll es gehen, meinte er in seiner ersten Ansprache am Ende des dreistündigen Festgottesdienstes. „Unser Kloster ist dem Welterlöser geweiht und hat eine Aufgabe für die ganze Welt“, betonte er. Auch die Festmusik war ganz als Lobpreis für Christus gestaltet. Unter den Mitfeiernden waren Vertreter aus den 26 Stiftspfarren, aus der Waldviertler Heimat des neuen Abtes, ebenso seine Mutter und die Familien der beiden Brüder anwesend. Aus der Tassiloquelle von Bad Hall, wo Abt Ambros zuletzt Pfarrer war, wurde Wasser für den Gottesdienst als Gabe mitgebracht. Landeshauptmann Josef Pühringer und der neue Abt dankten dem nunjährigen Altabt Oddo Bergmayr für die umsichtige Führung des Stiftes über ein Vierteljahrhundert. In einer Agape klang das Fest der Abtweihe aus.