Äußerst betroffen zeigte sich Bischof Dr. Ludwig Schwarz über Medienberichte, wonach er beim Festgottesdienst zur Altarweihe in Gallneukirchen am 25. März dem evangelischen Pfarrer Günter Wagner die Kommunion „verweigert“ hätte. Auch Pfarrer Wagner zeigte sich über diese in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ veröffentlichte Behauptung, die von anderen Medien aufgegriffen wurde, verwundert. „Ich habe mich zur Kommunion gar nicht angestellt“, sagt er der KirchenZeitung. Von einer Verweigerung könne keine Rede sein. Die Kommunion reichte Bischof Schwarz als Hauptzelebrant den Mitzelebrierenden. Der evangelische Pfarrer stand als Gast im Presbyterium im Hintergrund. Bischof Schwarz und Pfarrer Wagner haben nach einem ökumenischen Wortgottesdienst am Vorabend noch darüber gesprochen, dass – und warum – in einer katholischen Messfeier die Kommunion nur für Katholiken möglich ist. Bischof Schwarz sieht in dem, wie in Medien nun berichtet wurde, nahezu einen Rufmord. Ihn ärgert, dass die „Information“ eines Leserbriefschreibers (der Brief liegt der KirchenZeitung vor) praktisch ohne Prüfung wiedergegeben wurde. Auch die in den Medien beschriebenen Reaktionen wären maßlos überzogen gewesen. Von „Raunen in den Kirchenbänken“ war die Rede und vom „Tagesgespräch auf dem Kirchenplatz“. Beides war nicht der Fall, sagt der katholische Gallneukirchener Pfarrer Klaus Dopler. Bischof Schwarz war nach dem Festgottesdienst unter den Leuten, keinerlei Missstimmung sei zu spüren gewesen. Und das abschließenden Mittagessen – Pfarrer Wagner war dabei – fand in guter gemeinschaftlicher Atmosphäre statt. „Der Bischof war wirklich berührt und angetan von der Ökumene in Gallneukirchen“, meint Pfarrer Wagner. „Ich habe ihn wirklich freundlich erlebt und ich kann über Bischof Schwarz nur das Beste sagen“, versteht der evangelische Pfarrer die Aufregung nicht. „Hätte er mir die Kommunion gegeben, so hätte ich sie genommen, weil das in unserer Gallneukirchener Situation für mich stimmig gewesen wäre“, meint er. „Ich verstehe aber den Bischof“, fügt er hinzu. Er verweist auf die lange und gute ökumenische Tradition in Gallneukirchen. Hier hat die evangelische Diakonie ihren Sitz. Der erste evangelische Pfarrer von Gallneukirchen, erzählt Wagner, hat übrigens Ludwig Schwarz geheißen.