„Warum sind so viele Frauen im Pfarrgemeinderat? Weil die Männer gemerkt haben, dass man da arbeiten muss.“ – Mit diesem Witz hatte Generalvikar DDr. Severin Lederhilger die Lacher auf seiner Seite und machte zugleich deutlich: Pfarrgemeinderäte sind stark gefordert.
Etwa 500 Pfarrgemeinderats-Mitglieder sind zu den sieben regionalen Startveranstaltungen der Diözese Linz gekommen. „Mit Rückenwind starten“ versprach die Einladung. Als Windgeneratoren – Referenten – waren Generalvikar DDr. Severin Lederhilger bzw. Bischofsvikar Direktor Willi Vieböck sowie Mag. Monika Heilmann und Mag. Hans Putz von der einladenden Abteilung Pfarrgemeinderäte und Spiritualität des Pastoralamtes im Einsatz. Rückenwind kam aber auch vom Erlebnis der Gemeinschaft, vom Austauschen der Erfahrungen und Erwartungen, vom Nachfragen-Können bei diözesanen Experten.
Verbindliche Beschlüsse. Die Pfarrgemeinde soll einerseits Heimat bieten, aber auch über den Kreis derer hinausgehen, die ohnehin immer da sind. Pfarrgemeinderäte sollen mit und unter den Menschen leben und dabei ihren Glauben ins Gespräch bringen: Sammlung und Sendung, Heimat geben und Mission heißen die Ansprüche. Das war einer der Impulse von Generalvikar Lederhilger bei der Veranstaltung am 25. April im Pfarrsaal Linz-Christkönig. Seine Worte hörten Pfarrgemeinderats-Mitglieder aus 14 Pfarren. Diese aber bewogen Rechtsfragen stärker, sich zu Wort zu melden, als Fragen nach der Zukunft der Pastoral, wie die anschließende Diskussion zeigte. Wie bindend sind Pfarrgemeinderatsbeschlüsse? – Dazu wollte man vom Generalvikar Auskunft. Kluge Ratschläge geben soll der Pfarrgemeinderat, sagte Lederhilger. Und Ratschläge sollen in der Regel ernst genommen werden. Grundsätzlich ist ein Beschluss verbindlich. Ihn nicht umzusetzen, muss eigens begründet werden, betonte er. Und allgemein: Im Pfarrgemeinderat kann es unterschiedliche Denkweisen geben, wie es mit der Kirche weitergehen kann. „Jeder meint es ja gut. Aber es kann ganz schön nervig sein, wenn jeder meint, er muss auf seine Weise die Kirche retten.“
Undenkbares. Doch auch der inhaltliche Anstoß klang weiter: „Die Pfarrgemeinderäte sind gefordert, manchmal auch was Undenkbares zu denken, damit andere nachdenken und umdenken.“ Ein Teilnehmer unterstrich diese Herausforderung und dankte dem Generalvikar für diese Worte. Monika Heilmann schließlich stellte Hilfen vor, die sich Pfarrgemeinderäte in ihrer Abteilung holen können. Etwa bei Konflikten oder wenn man Klausurbegleiter braucht. Am Anfang der Arbeit sollte aber stehen: „Ganz Ohr sein!“