Der erste größere Auftrag von Franz Weiß – vor mehr als fünf Jahrzehnten – war ein Deckengemälde in der Pfarrkirche von Steinbach. Nun arbeitet der heute 86-jährige Künstler wiederum für die Kirche.
Franz Weiß, ein junger, damals unbekannter Maler, hat im Sommer 1954 in der Pfarrkirche von Steinbach am Ziehberg ein Deckengemälde angefertigt. Heute ist der gebürtige Steiermärker berühmt – in über zweihundert Orten sind seine Fresken und Ölbilder, Holzschnitte und Skulpturen zu sehen. Kürzlich ist der Künstler für eine Woche nach Oberösterreich zurückgekehrt: Zusammen mit Odilo Kurka, dem früheren Leiter der Glasmalerei Schlierbach, gestaltet Weiß die Fenster im Altarraum der Steinbacher Kirche.
Als Künstler sich selbst zurückhalten. Weiß hat gezeichnet und entworfen und viel geredet mit den Leuten – mit denen, die ihm vor fünfzig Jahren Modell gestanden sind für seine Figuren. „Ich hab damals sehr zart einiges gemacht. Ich war ja selbst am Anfang und hab mich selber immer zurückgehalten\", sagt Franz Weiß über die Steinbacher Bilder. Die Darstellung hat trotzdem einige Aufregung verursacht: „Die war nicht so brav, nicht so naturalistisch, wie sich’s mancher erhofft hatte.“ Franz Weiß hat damals aktuelle Heilige unter das Kreuz gestellt: Johannes Don Bosco, Dominico Savio, Maria Goretti und Papst Pius X. Franz Weiß hat sein Leben der Schönheit und Tradition gewidmet und bleibende Werte geschaffen. Das ist heute quasi ein revolutionäres Unterfangen\", so charakterisiert ihn Friedensreich Hundertwasser, sein Studienkollege.
Das gefährliche Pflaster Eitelkeit. Sein Leben sieht er als Geschenk Gottes, nicht als etwas, das er hätte machen und planen können: „Die Eitelkeit ist ein gefährliches Pflaster, da fallens alle eini und san net zum derbremsen.“ Weiß ist dagegen in den letzten Jahren etliches von selbst zugefallen und er freut sich sehr darüber: Ein Holzschnitt von ihm war beim Weltjugendtag in Köln zu sehen und ein Hinterglasbild der Heiligen Familie wurde als Weihnachtsmarke 2006 gedruckt.