Foto oben: KirchenZeitungs-Solidaritätspreisträger 2007 Mag. Turan Ünal (links im Bild) beim interkulturellen Schulfest in der Linzer Goetheschule am 16. Juni 2007. Fotos unten: Die Muttersprachenlehrkräfte Mag. Malgorzata Szczerek (für Polnisch) und Mag. Turan Ünal (für Türkisch) beim Fest (links), köstliches Kebab (Mitte), und eine Hüpfburg, die alle Kinder anzog (rechts). Fotos: KIZ/Ernst Gansinger.
Mag. Turan Ünal will zwischen den Kulturen Brücken bauen. Er ist türkischer Muttersprachenlehrer in Linz und ist weit über seine Lehrverpflichtung hinaus engagiert. Etwa wenn er türkischen Eltern das österreichische Schulsystem erläutert oder Deutschkurse für türkische Frauen anbietet oder multikulturelle Feste veranstaltet.
Gäbe es einen geeigneteren Ort für ein multikulturelles Schulfest als die Goetheschule in Linz? Hier, mitten in der Stadt, werden in sieben Klassen 134 Schüler/innen unterrichtet, wie die Direktorin Erika Erber-Czempirek erzählt. Aus mehr als zehn Nationen kommen die Schüler/innen. Weniger als ein Fünftel von ihnen hat Deutsch als Muttersprache. Und trotzdem gelingt hier die Integration vorbildlich. Es ist auch ein Verdienst von Turan Ünal und den anderen Muttersprache-Lehrern. Aber es tragen alle, die die Schulgemeinschaft bilden, ganz wesentlich dazu bei.
Fest mit 20 Nationen. In diese Schule hat KirchenZeitungs-Solidaritätspreisträger Mag. Turan Ünal mit seinem Interkulturellen Elternverein am Samstag, 16. Juni, zum Fest eingeladen. Zur Eröffnung sprach er von Toleranz, Akzeptanz und gegenseitigem Respekt – wesentliche Voraussetzungen zum guten Miteinander. „Wir sollen auch mal wissen, wer sind die anderen!“ Die Gelegenheit zum Miteinander wurde beim Schulfest genutzt. Als Zutaten gab es Kebab, Apfelstrudel, Kaffee, Tee, Bier, Schuhplattler, polnischen, albanischen und tschetschenischen Volkstanz, türkische Folklore und rumänische Musik. Von den Nationen, woher Teilnehmer/innen kamen, hingen im Turnsaal Flaggensymbole. Man zählte 20, darunter die Mongolei, die Dominikanische Republik, Serbien, China, Deutschland und die Türkei sowie Österreich.
Zur Person
Mag. Turan Ünal
Turan Ünal erhielt am 15. Mai 2007 den Solidaritätspreis der KirchenZeitung.Er kam 1977, ohne Deutsch zu können, mit 22 Jahren nach Österreich und machte eine prägende Erfahrung: Sprache ist das Um und Auf, um in Beziehung zu kommen. Heute bietet er Deutschkurse für türkische Frauen an. Er hat einen interkulturellen Elternverein und eine türkische Frauengruppe gegründet. Damit die türkischen Kinder ihre Bildungschancen wahrnehmen können, setzt er bei der Bildung ihrer Eltern an. Er macht sie mit unserem Schulsystem vertraut und bestärkt sie, mit der Schule zusammenzuarbeiten. Er engagiert sich auch dafür, dass türkische Eltern zu den österreichischen Bräuchen den Hintergrund erfahren ...In seinem Beruf als Muttersprachen- und Begleitlehrer an fünf Linzer Pflichtschulen lehrt er türkische Kinder Türkisch. Denn die Muttersprache sei für die Integration und Identitätsbildung wichtig.