Drei Jahre lang musste die wissenschaftliche Arbeit von Martin Ebner, Professor für Neues Testament, ihr Dasein als Nummer 196 der Stuttgarter Bibelstudien fristen. Nun hat ein Verlag ein „richtiges“ Buch daraus gemacht. Und das ist gut so. Natürlich unterliegt die persönliche Glaubensbeziehung zu Jesus Christus nicht den jeweiligen neuesten Forschungsergebnissen der Wissenschaft und dennoch ist es sinnvoll, sich hin und wieder zu vergewissern, welches politische und soziale Umfeld ihn geprägt hat und was an seinem Wirken für seine Umwelt anstößig oder faszinierend war. Auch wenn die Evangelien kein Lebenslauf Jesu sind, Martin Ebner hilft, dass man dennoch eine Menge über Jesus in Erfahrung bringt.
Jesus von Nazaret. Was wir von ihm wissen können, Martin Ebner, Stuttgart: katholisches Bibelwerk 2007, 255 Seiten, Euro 16,90.
Unbehagen
Dem amerikanischen Erfolgsautor Scott Hahn ist beizupflichten, wenn er sein Unbehagen an einer wissenschaftlichen Bibelauslegung betont, die vor lauter Analyse von Buchstaben und Beistrichen zu keiner Aussage mehr findet. Seine Therapie ist aber wenig überzeugend: eine Rückkehr zu Thomas von Aquin. Schade, dass er nicht konsequenter ausführt, was der Untertitel des Buches verspricht: Bibel lesen im Herzen der Kirche.
Aus dem Herzen der Kirche. Die Bibel richtig lesen, Scott Hahn, Augsburg: Sankt Ulrich Verlag 2007, 192 Seiten, Euro 17,40.