„Fehler erlaubt, Ausbessern erwünscht.“ Nach diesem Prinzip feilen ausländische Priester zwei Tage lang an ihrer Aussprache.
„Müh.“ Chigozie Nnebedum spitzt die Lippen. Genauso wie bei einem Schwein schaue das aus, meint er im Scherz. Eigentlich spricht er bereits sehr gut Deutsch, die Umlaute machten dem Priester aus Nigeria aber noch immer leichte Probleme. Gemeinsam mit zehn weiteren Priestern, die aus dem Ausland stammen, besucht er deswegen den zweitägigen Kurs „Deutsch verständlich sprechen“. „Die Sprache ist der Schlüssel zu den Leuten“ erzählt Nnebedum, der in der Pfarre Naarn mithilft und in Linz studiert, weshalb er an dem Kurs teilnimmt.
Zu viel Ehrfurcht. Mama, Papa. Die richtige Aussprache von vermeintlich leichten Wörter steht zu Beginn am Programm. Kursleiterin Prof. Erika Kazubko bessert ständig aus, das stört jedoch keinen, im Gegenteil: „Nur so kann man was lernen“, sagen der Pole Dariusz Theodorowski und Peter Mangatt Joseph, Pfarradministratoren in Riedau bzw. Steyregg. In ihren Pfarren machen die Priester die Erfahrung, dass die Leute sie aus zu viel Ehrfurcht nicht auf ihre Aussprachefehler aufmerksam machen.
Ausländische Priester. Insgesamt gibt es rund 80 ausländische Priester, die in der Diözese Linz im Einsatz sind. 50 kommen aus Polen, 15 aus Afrika und 5 aus Indien. Der nächste Kurs „Deutsch verständlich sprechen“ findet am 20. und 21. Oktober 2008 statt.