Dr. Christoph Freilinger von der Liturgiekommission der Diözese Linz gibt Einblick in den Entwurf \"Liturgie im Seelsorgeraum zu Hochfesten\".
Aufgrund des Priestermangels wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, genügend Priester für die Weihnachtsfeiertage zu finden. Ein Rundruf der KIZ in priesterlosen Gemeinden gibt Einblick in die angespannte Lage.
Die gute Nachricht vorweg: Dank der Bereitschaft von pensionierten Priestern sowie der Ordensgemeinschaften und einigen glücklichen Fügungen wie Urlaube von Priestern, die normalerweise außerhalb der Diözese arbeiten, kann in vermutlich allen Pfarren eine Mette gefeiert werden. „Jetzt müssen wir anfangen für Ostern zu planen“, sagt Alois Wiesinger vom Liturgieausschuss der Pfarre Grünbach bei Freistadt. Im Dekanat Molln sind in der Heiligen Nacht Patres aus Admont, Schlierbach und Kremsmünster im Einsatz. „Es geht sich noch immer irgendwie aus, beschreibt Sissy Strigl vom Seelsorgeteam Lacken die Situation: Das Stift Wilhering wird solange wie möglich einen Priester für die Festtage schicken. Die Betonung liegt auf möglich. Denn bald kommen Zeiten, wo auch die Reserven der Orden erschöpft sind. Die Diözese arbeitet daher an Leitsätzen zur „Liturgie im Seelsorgeraum zu Hochfesten im Kirchenjahr“. Dabei ist Weihnachten – wie die Osternacht auch – besonders drängend, da die gottesdienstlichen Gebete und die Symbolik an bestimmte Tages- bzw. Nachtzeiten gebunden und nicht beliebig verschiebbar sind.
Wege suchen. Während die deutsche Kirche zumeist auf Großpfarren und Zentralisierung von Gottesdienstes setzt, wollen Österreichs Bischöfe, dass auch kleine Pfarren als Seelsorgeeinheiten bestehen bleiben. Freilinger: „Es ist auch an besonderen Festzeiten des Kirchenjahres sinnvoll, gemeinsam mit mehreren Pfarren zu feiern, doch soll nicht außer Blick geraten, dass jede einzelnen Gemeinde eines Seelsorgeraums Ort gottesdienstlichen Lebens bleibt.“ Es sollen daher, so schlägt der Leitsätze-Entwurf vor, in den Pfarren, wo an Hochfesten keine Eucharistiefeier möglich ist, festliche Wort-Gottes-Feiern oder das Stundengebet gefeiert werden. Da der Verzicht auf Eucharistie an Hochfesten für die Pfarren schmerzhaft ist, braucht dieser Weg Vorbereitung.