Sie kann ohne Christbaum nicht sein. Da braucht sie nicht einmal einen Fernseher. Mit Glücksgefühlen gesättigt, sitzt meine Bekannte M. in der weihnachtlichen Zeit abends im Wohnzimmer. Ich bin gerührt. Sie führt weiter aus: „Stundenlang schau ich mir dann den Christbaum mit den Kugeln, dem Lametta und den blau leuchtenden Lichterketten an.“ Meine Rührung ist dahin. „Blaue Lichterketten – das ist ja grauslich!“, entfährt es mir. Strohsterne, Engelshaar, bemalte Glaskugeln, so sieht (m)ein Christbaum aus! Schon werden in der Runde heftig sämtliche Christbaum-Dekos diskutiert. Gibt es ein Richtig oder Falsch? Einzig das Argu-ment kindliche Prägung zählt, zeigt die folgende Auseinandersetzung. Wie Omi und Papa den Christbaum geschmückt haben, als unsereins noch in den Windel lag, dem wird später nachgeeifert. Da hilft keine Schulausbildung und kein Deko-Kurs. Auch Umweltschutz-Argumente gegen Sternspritzer und Lametta werden mit einer Handbewegung ins Dunkel befördert. „Ich lasse mir meinen Sternspritzer zu Weihnachten sicher nicht vermiesen“, verteidigt P. (s)einen Christbaum. Und: Was für den Christbaum gilt, ist auch beim Feiern angesagt. Bratwürstel oder doch Karpfen? Noch kann verhandelt werden. Gutes Gelingen!