Den Mariendom ins Zentrum rücken: das ist eine der Hauptaufgaben des neuen Dommeisters Mag. Clemens Pichler. Im Dompfarrhof hat er seit November 2007 sein Büro. Bezeichnung und Amt sind für viele noch neu und ungewohnt.
Der Dom als Zentrum. Im Kulturhauptstadtjahr 2009 soll der Dom im Blickfeld der Linzer Öffentlichkeit stehen und touristische Anreize bieten. „Linz liegt eben an der Landstraße, der Dom leider nicht. Dass der Dom mehr in die Stadtmitte rückt, dafür bin ich da“, erklärt Pichler sein neues Arbeitsfeld. Bereits jetzt sind die baulichen Veränderungen rund um den Dom zu koordinieren und Visionen zu entwickeln. Pichler: „Der neue Domplatz soll der schönste Platz von Linz werden, mit dem Dom als einmaliger Kulisse. Die Frage ist, wie wir den Platz bespielen: so wird es zum Beispiel Feste, Märkte, Benefizkonzerte geben.“ Der Dommeister wird in Zusammenarbeit mit Kunstreferat, Dompfarrer und Dombaumeister die einzelnen Projekte betreuen: etwa den Turmeremit für Linz09 oder die neue Innenraumbeleuchtung für den Dom. Zu klären ist auch, wer wie in Zukunft die Führungen durch den Dom hält. Gewisse Qualitätsstandards sind in Absprache mit der Stadt Linz notwendig, spezielle Führungen für Kinder, blinde Menschen bzw. Senioren geplant. Die Glasfenster, die zu den Höhepunkten im Dom zählen, eignen sich ebenfalls für geführte Rundgänge. Der Mariendom hat mit vier Steinmetzen die kleinste Dombauhütte Europas. Diese wird künftig für Besucher/innen die Tore öffnen und damit Einblick in den Handwerksbetrieb zur Erhaltung des Doms ermöglichen.
Domshop für Mariendom. Angedacht ist weiters ein Domshop am Domplatz. Er soll Kristallisationspunkt für Linzer/innen und Tourist/innen werden. Ansichtskarten und Andenken können dort erworben, Führungen gebucht werden. Zudem soll es Infos über die Linzer Kirchen sowie zu kirchlichen Veranstaltungen geben. Doch nicht nur Linz09 hat der neue Dommeister im Blick. „Der Dom soll über 2009 hinaus noch Stadtzentrum bleiben“, erklärt Pichler. Den Dom langfristig als eines der zentralsten Bauwerke von Linz im Bewusstsein der Linzer/innen zu verankern, ist eines seiner erklärten Ziele. Nach 2009 steht bereits das nächste Projekt – die Turmsanierung – an.
Vom „Loch im Dom“. Als Geschäftsführer der Rudigierstiftung, die einen Teil seiner Anstellung ausmacht, kümmert sich Pichler um organisatorische und finanzielle Belange rund um den Dom: vom Steinmetz bis zum Glasfenster, von der Toilette bis zur Turmsanierung. Gerufen wird er, wenn „ein Loch im Dom“ sichtbar ist. So bezeichnete kürzlich eine aufmerksame Anruferin ein zerbrochenes Glasfenster. Dass die verschiedenen Interessen nicht aufeinanderprallen, dafür fühlt sich Pichler verantwortlich. Zurzeit eilt er von Sitzung zu Sitzung, dreimal wöchentlich ist er fix im Dompfarrhof erreichbar. Für anregende Gespräche sind seine Türen offen.
- Kontakt: Clemens Pichler, Dompfarrhof, Tel. 0732/77 78 85-24, Di., Mi. und Do. von 9 bis 11 Uhr.